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Bei Tempo 100 im Taxi in Lebensgefahr gefühlt


Bad Lippspringe/Schlangen (pic). »Das war ein Akt von Zivilcourage, ich bin doch kein rabiater Fahrgast«: Mit Nachdruck wehrt sich Martin Horstmann aus Schlangen gegen den Inhalt eines Polizeiberichts vom 27. Juli. Damals hatte die Paderborner Polizei von einem 46-jährigen Fahrgast in einem Taxi berichtet, der während der Fahrt von Oesterholz nach Bad Lippspringe dem Taxifahrer ins Lenkrad gegriffen und ihm am Zielort am »Vorderflöß« den Zündschlüssel abgenommen habe.
Martin Horstmann, der in Schlangen Vorsitzender im Reiterverein ist und ein Unternehmen führt, präsentierte am Freitag eine ganz andere Darstellung. Der für seine rasanten Fahrten stadtbekannte Taxifahrer sei nachts mit Tempo 100 über die Detmolder Straße gerast und habe in Höhe einer Gaststätte (»Nino«) Mühe gehabt, einer Verkehrsinsel auszuweichen. »Ich fühlte mich in meinem Leben bedroht«, sagte Horstmann.
Er bestritt, dem Fahrer ins Lenkrad gegriffen zu haben. Der Taxifahrer habe Aufforderungen, langsamer zu fahren oder sofort anzuhalten (»ich wollte aussteigen«) ignoriert. Er habe sogar noch beschleunigt. Außerdem habe der Fahrer auf Horstmann den Eindruck erweckt, betrunken zu sein oder unter Drogen zu fahren oder völlig überspannt zu sein.
Am Zielort in Bad Lippspringe hat Martin Horstmann nach eigenen Angaben dem Fahrer verantwortungsbewusst den Zündschlüssel entwendet, um Andere vor diesem Fahrer zu schützen. Horstmann rief daher auch selbst die Polizei von seiner Wohnung aus an. Der Schlänger will nicht, dass die Polizei das Verfahren gegen ihn einstellt. Ein Verfahren, so Horstmann, soll die Wahrheit um diese ominöse Taxifahrt in der Nacht zum 27. Juli ans Tageslicht befördern.

Artikel vom 05.08.2006