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»Leistungsdichte hat sich erhöht«

Fußball-Verbandsligist SV Enger-Westerenger wäre schon mit Platz sieben zufrieden

Von Harald Schwabe
Enger (HK). Thomas Drewes, Sportlicher Leiter des Fußball-Verbandsligisten SV Enger-Westerenger, war noch nie ein Träumer, sondern stets Realist und absoluter Kenner der Szene. Weil das so ist, sieht er den SVEW in dieser Saison auch höchstens auf Platz sieben.

»Wir mussten den Etat aus wirtschaftlichen Zwängen senken. Es wird eine Kunst sein, trotzdem weiter sportlich so erfolgreich zu sein wie in der letzten Saison«, glaubt Drewes. Er geht davon aus, das jedes Spiel ganz eng wird, da sich die Leistungsdichte in der Verbandsliga derart erhöht hat, dass es keine echten Favoriten, aber auch keine potenziellen Absteiger gibt. Drewes liefert auch ein Beispiel anhand des SC Paderborn II: »Die sind in der letzten Saison fast abgestiegen und wollen nun nach eigener Aussage Meister werden«.
Auch Trainer Christian Wück geht davon aus, dass es in der kommenden Saison, die bereits am Freitag um 18.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen VfB Fichte Bielefeld beginnt, keine Übermannschaft geben wird. Er verweist zwar wie Drewes darauf, dass ein Umbruch beim SVEW stattgefunden habe. Wück: »Viele Leistungsträger sind gegangen, elf neue Spieler gekommen«. Dennoch gibt sich der Coach locker und optimistisch, da seine neuen, überwiegend jungen Spieler in der viereinhalbwöchigen Vorbereitung toll mitgezogen hätten und die Trainingsbeteiligung durchgehend über 90 Prozent betragen hätte. Wück: »Das war im Vorjahr nicht der Fall, da betrug die Beteiligung nur 65 Prozent, da einige Spieler nicht wirklich voll mitgezogen haben. Auf alle Fälle haben die jungen Leute schon in der Vorbereitung und bei den Testspielen angedeutet, dass sie viel Potenzial besitzen. Sie rufen vom ersten Tag an 100 Prozent ab. In der letzten Saison war das nicht der Fall, da einige ehemalige Oberligaspieler gerade mal 65 Prozent abgerufen haben. Ob unsere sehr jungen Leute, die jedes Spiel gewinnen wollen und mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen, die gesamte Saison am Limit spielen können, bleibe indes fraglich.«
Die Ergebnisse der Testspiele, in denen es einige Niederlagen gab, wollte Christian Wück nicht überbewerten: »Das größte Loch haben wir beim 0:7 gegen Oberligist SC Verl und eine Woche später gehabt. Wir hatten da müde Beine. Aber ich habe nie auf Ergebnis gespielt. Wichtig ist es, dass wir am Freitag, wenn es gegen Fichte geht, topfit auftreten«. Wück ist sich auch sicher, dass seine Mannschaft am Freitag taktisch und konditionell bei 100 Prozent ist, »denn wir wollen dem großen Favoriten aus Bielefeld ein Bein stellen«.
Froh ist Wück, das mit Blerim Dreshaj nur ein Akteur aus dem 22er-Kader derzeit nicht einsatzfähig ist. Dreshaj sei ohnehin ein Sonderfall. Da ihm viele Prüfungen ins Haus stünden und er ohnehin nur wenig mittrainieren könne, sei er als standby-Spieler einzuordnen. Keiner seiner Akteure habe sich in der Vorbereitung verletzt, was sicherlich auch mit dem verstärkten Training auf dem Rasen in Pödinghausen zu tun habe. Wück: »Wenn man ständig auf Kunstrasen trainiert, ist die Verletzungsgefahr der Sehnen und Muskel wesentlich höher«.
Engers Sportlicher Leiter Thomas Drewes wünscht sich einen SVEW, der in der kommenden Saison wieder attraktiven und leidenschaftlichen Fußball anbietet, insbesondere soll das Team zur alten Heimstärke zurück finden. Drewes: »Unsere Mannschaft, der Trainerstab sowie das gesamte Umfeld werden zumindest alles daran setzen, gute und erfolgreiche »Botschafter« des Vereins zu sein.
Im Testspiel gegen den Oberligisten VfL Osnabrück II in Engter zeigte der SVEW das bislang beste Vorbereitungsspiel, auch wenn er mit 1:2 verlor. Heinrich Mergel hatte Enger in der 25. Minute in Führung gebracht, weitere Chancen vergaben Siebers und Mergel. Die VfL-Treffer fielen in der 45. und 90. Minute.

Artikel vom 07.08.2006