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Basteln bedeutet
für »Kreativ-Duo«
Spaß am Gestalten

Bei Nachbarinnen stimmt die  Chemie

Bünde-Südlengern (BZ). Beim Kinderbasteln in der Spielgruppe in Südlengern-Heide im Gemeindehaus an der Paul-Schneider-Straße entdeckten Kerstin Schwarzer (39) und Irmgard Gerhardt (56) ihr Faible am Basteln. Heute trifft sich das »Kreativ-Duo« in seiner Bastelwerkstatt am Brockfeldweg 3 in Südlengern mehrmals in der Woche, um die verschiedensten Stücke zur Verschönerung der Wohnung herzustellen. »Bei uns stimmt die Chemie, wir verstehen uns blendend und haben immer noch großen Spaß am Werkeln«, unterstreicht das Bastel-Duo.

Vor etwa 15 Jahren trafen sich die Nachbarinnen zum Kinderbasteln in der Spielgruppe. »Unsere Kinder Jan-Philip und Kai wollten dort unbedingt mitmachen. Jeden Dienstag war nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken dann Basteln angesagt, während die Kinder vornehmlich Lego spielten«, erinnern sich die beiden Frauen. Daraus ist dann im Juli 2004 das »Kreativ-Duo« entstanden, das heute über eine kleine Ausstellung in der Werkstatt verfügt. Interessenten bietet sich nach telefonischer Absprache unter Telefon 05223/84195 die Möglichkeit, die Arbeiten der beiden kreativen Frauen zu besichtigen.
»Zunächst waren es einfache Teile, die wir herstellten. Dann aber wurden sie anspruchsvoller und größer und damit auch teurer. Viele haben wir verschenkt, der Kreis der Interessenten wurde immer größer, bis unsere Kunden uns selbst darauf gebracht haben, doch wenigstens die Materialkosten wieder reinzuholen«, berichten die beiden Frauen aus den Anfängen ihrer Arbeit.
Zwar steht bei beiden die Freude am Basteln sowie ihr gutes Miteinander nach wie vor im Vordergrund, jedoch hat das Bastel-Duo zwischenzeitlich ein Gewerbe angemeldet, um dem Gesetz gerecht zu werden. Auf Handwerkermärkten und bei vielen anderen Gelegenheiten stellen sie heute ihre Werke aus. »Unser Ziel ist, vielleicht einmal ein kleines Geschäft zu eröffnen«, betonen die beiden Bastlerinnen, die am 1. November zu einem Tag der offenen Tür in ihrer Werkstatt am Brockfeldweg 3 alle Interessenten einladen. Von 10 bis 19 Uhr stellen sie dort ihre Handwerksarbeiten aus.
Verschiedene Lampen und Leuchtketten, die sie aus Lampenfolie, Naturpapier, Transparentpapier, Flies und Servietten herstellen - das Drahtgerüst kaufen sie zu - , Glückwunschkarten zu besonderen Anlässen, Tischdekorationen und allgemeine Dekorationen, jegliche Art von Teilen, die zur Verschönerung der Wohnung beitragen, gehören zu ihrem Sortiment. Auch Gebinde aus Seidenblumen sowie aus Naturblumen stellen die beiden Frauen zusammen.
»Ganz wichtig ist, dass die Kunden ihre Vorstellungen vortragen, die wir dann in unseren Arbeiten umzusetzen versuchen«, nimmt das Bastel-Duo auch besondere Wünsche auf. Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist für die beiden kreativen Frauen die beste Reklame. Kerstin Schwarzer: »Sollte es einmal mit einem Geschäft klappen, werden wir unser Angebot erweitern. Die Sparte Geschenkartikel nehmen wir dann auf jeden Fall hinzu.«
Kernpunkt bleiben aber auf jeden Fall die Artikel, die die beiden Frauen selber fertigen. »Damit erhalten wir unsere Freundschaft und unseren gemeinsamen Spaß am Basteln«, sind sich Kerstin Schwarzer und Irmgard Gerhardt sicher.
Oft machen ihnen auf Märkten die hohen Standgebühren zu schaffen. Wenn die Gebühren die Einnahmen übersteigen, vergeht den beiden Frauen die Freude. Wünschenswert wäre auch, die Materialien günstiger zu bekommen. »Wir können keine großen Margen einkaufen und somit auch keine Rabatte erzielen. Vielleicht wird es ja mal möglich, mit ähnlich strukturierten Bastelwerkstätten gemeinsam das Material einzukaufen«, machen sich die beiden Frauen intensive Gedanken für die Zukunft.
Zunächst steht aber viel Arbeit an, muss doch für den Tag der offenen Tür am 1. November noch kräftig gebastelt werden. Anschließend steht auch schon das Weihnachtsfest vor der Tür. »Dann sind wir immer unterwegs, finden kaum noch Zeit, für Nachschub an Bastelstücken zu sorgen«, lächeln die beiden Bastlerinnen, die ihre Tätigkeit hauptsächlich als Hobby sehen, aber auch soviel einnehmen möchten, das es sich wenigstens trägt.

Artikel vom 05.08.2006