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Warme Füße für kühle Köpfe

Real- und Gesamtschule erhalten eine nue gemeinsame Heizungsanlage


Von Matthias Band (Text und Foto)
Spenge (SN). Spätestens wenn im Herbst die Temperaturen ungemütlicher werden, wird die neue Heizungsanlage der Regenbogen-Gesamtschule und der Realschule Spenge ihren Betrieb aufnehmen. Alfred Würzinger, Geschäftsführer der EWB, übergab gestern die neue Heizungsanlage der Real- und Gesamtschule offiziell an die beiden Schulen. Bürgermeister Christian Manz wünschte den Schülern »warme Füße und einen kühlen Kopf«. Es komme auch darauf an, dass sich das Verhalten der Schüler ändere und sie zum Energiesparen animiert würden. Das sei nicht nur im Sinne der Stadt, sondern auch im Sinne der Umwelt, sagte Manz.
Der Clou der neuen Anlage, deren Investitionskosten sich auf 185 000 Euro belaufen: Ein Brennwertkessel heizt zwei Gebäude. Vorher stand in der Real- und in der Gesamtschule jeweils eine Doppelkesselanlage. Nun wurden die Heizgruppen der Realschule an die Wärmeerzeugung der Gesamtschule angeschlossen.
Die Anlage wird im so genannten Contracting betrieben. Das bedeutet, dass die Kosten für die Sanierung von der EWB in Bünde übernommen wurden. Gleichzeitig wird der Energieanbieter damit für die Vertragslaufzeit Eigentümer der Anlage. EWB übernimmt dafür sämtliche anfallende Dienstleistungen wie Wartung, Prüfung und Instandhaltung. Über die vertraglich geregelte Energieabnahme holt sich das Unternehmen die Kosten wieder herein. Der Wärmeliefervertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren. Danach geht die Anlage wieder in städtisches Eigentum über. Für die EWB ist es das bisher größte Projekt dieser Art. Etwa 600 ähnliche Anlagen hat das Energieunternehmen bereits realisiert. Die Anlage in Spenge ist ein Gemeinschaftsprojekt des Ingenieurbüros Reich+Hölscher aus Bielefeld und den beiden Spenger Heizungsbaufirmen Busch und PRT Rohrtechnik. Besonders bei der öffentlichen Hand sei diese Form der Kooperation gefragt, erklärte Würzinger.
»Die alte Anlage war völlig veraltet. Wir mussten reagieren. Da war es gut, dass wir ein Fachunternehmen zur Seite hatten, das das notwendige Know-How und die Technik mitbrachte. Für unsere Stadt ist es eine Investition in die Zukunft«, sagte Bürgermeister Manz.
Laut EWB-Geschäftsführer Würzing ist die Anlage auf dem neuesten Stand der Technik. »Hier wird keine Energie verschleudert.« Auf 25 bis 30 Prozent taxiert das Unternehmen die jährlichen Energieeinsparungen durch die Sanierung. Bedient wird die neue Heizungsanlage übrigens vom Hausmeister Lars Matera, der von seinem Leitrechner aus alles steuern kann. Kommt es zu Problemem oder zu einem Störfall, wird er über sein Handy benachrichtigt.

Artikel vom 04.08.2006