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Tonnenschwere Eiche muss fallen

Baumriesen in drei Teile zerlegt - Mitarbeiter des Bauhofes leisten ganze Arbeit

Rahden (ni). »Es tut mir leid um den Baum, und ich glaube, den Kindern auch«, erklärte Margrit Kolkhorst aus Sielhorst. Gestern musste die mehr als hundert Jahre alte Eiche an ihrem Haus gefällt werden. Ein Blitz hatte den Baumriesen getroffen. Mit schwerem Gerät rückten die Mitarbeiter des Rahdener Bauhofs an: Ein Autokran war notwendig, um den etwa 1,50 Meter vom Haus entfernt stehenden Baum sicher »umzulegen«.

»Der muss mehr als hundert Jahre alt sein«, meinte Margrit Kolkhorst. Der Baum sei schon auf uralten Fotos des Hauses am Driftort 5 in Sielhorst zu sehen, »und da hatte er schon in etwa die Größe, die er jetzt hat.«
Am Donnerstag vergangener Woche, als ein Unwetter über Rahden zog, hatte ein Blitz den Baum getroffen und einen nicht reparierbaren Schaden angerichtet. Bereits vorher hätte schon ein Rückschnitt erfolgen sollen, weil Totholz auf die angrenzende Gemeindestraße hätte fallen können.
Gestern rückten Jens Wagenfeld, Wilhelm Busche und Matthias Kocka mit Motorsägen und einer Höhen-Arbeitsplattform an. Die Baumkrone wurde zunächst mit einer Kette am Autokran befestigt. »Wir haben dann die Krone geteilt und in zwei Stücken vom Stamm gehoben«, berichtete Jens Wagenfeld. Zuletzt war der mächtige Stamm der Eiche an der Reihe. 3,6 Tonnen wog das Reststück, als es am Kran hing. Drei Meter Umfang maß der Stamm des Riesenbaums. »Als Durchmesser habe ich etwa 95 Zentimeter gemessen«, erklärte Margrit Kolkhorst.
Auf 150 Jahre wurde das Alter der Eiche geschätzt. Jens Wagenfeld machte sich - nach getaner Arbeit - daran, die Jahresringe zu zählen. Bei hundert hörte er auf und meinte »das sind zu viele...«
Nicht nur mit dem harten Holz und dem Stammdurchmesser hatten die Baumfäller zu kämpfen. Als am frühen Morgen der Autokran aufgebaut wurde, trafen die fleißigen Arbeiter auf ein Wespennest. »Die armen Männer wurden gestochen«, hatte Margrit Kolkhorst Mitleid und versorgte die Bauhof-Mitarbeiter und deren Helfer mit Kaffee.
Nachdem die Eiche gefallen war, machten sich die Männer noch an die restliche Arbeit: Weitere Eichen am »Driftort« mussten zur Sicherung des Verkehrs ausgelichtet werden.

Artikel vom 04.08.2006