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Da schrillen alle Alarmsirenen

Feuerwehrgerätehäuser in Avenwedde und Spexard lassen sehr zu wünschen übrig

Von Andreas Eickhoff
Gütersloh (WB). Risse in den Wänden, keine Absaugung für die Abgase der Großfahrzeuge, keine Umkleidemöglichkeiten und Sozialräume für die Damen: Als die Feuerwehrgerätehäuser in Avenwedde und Spexard zuletzt baulich verändert wurden, waren die technischen Möglichkeiten und auch die Notwendigkeiten weit hinter dem, was heute Standard ist.

Immerhin sind seit den bislang letzten Baumaßnahmen auch rund 25 Jahre ins Land gezogen, damals bekamen beide Löschzüge jeweils ein Großtanklöschfahrzeug mit 5000 Litern Wasser an Bord. Die mussten untergestellt werden, und dafür wurde jeweils eine Fahrzeugbox an die Gerätehäuser angebaut. Der Handlungsbedarf ist unumstritten, im Haushalt der Stadt wurden bereits entsprechende Mittel eingestellt.
Beim Löschzug Avenwedde, der an der Albertus-Magnus-Straße untergebracht ist, ist Winfried Kroll der verantwortliche Löschzugführer. Er erläutert, dass das vorhandene Gerätehaus immer wieder erweitert wurde und nun so »verbaut« ist, dass eigentlich nur noch ein Abriss in Frage kommt. »Durch Setzrisse, die im Bereich des Daches anfangen, sind in relativ engen zeitlichen Abständen immer wieder erhebliche Reparaturen notwendig«, erläutert der Löschzugführer den baulichen Zustand. Zwei Großfahrzeuge und der Mannschaftstransportwagen stehen hinter zwei Rolltoren, lediglich das Groß-Tanklöschfahrzeug hat eine eigene Box.
Auch in Spexard sind die (besonderen) Fahrkünste der Fahrer gefragt. Hier hat zwar jedes Auto sein eigenes Rolltor, das ist aber kaum breiter als das Fahrzeug selber. »Wenn wir zum Einsatz fahren habe ich immer Angst, dass ein Fahrer einen Kameraden übersieht, der sich gerade noch umzieht und den dann überrollt«, erläutert Löschzugführer Martin Horsthemke die Raumsituation im Gerätehaus an der Verler Straße. Einige Spiegel hat das schon gekostet, »und die Gebäudeecken sind teilweise auch schon rund«, so der Löschzugführer mit einem Augenzwinkern.
Auch die Unterrichtsräume für die Dienstabende sind in beiden Gerätehäusern viel zu klein, die Musikzüge haben nicht einmal die Möglichkeit, die teuren Instrumente adäquat zu lagern. Außerdem ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer ebenso gestiegen wie die Zahl der Bewohner der jeweiligen Ortsteile, so dass allein daher Baumaßnahmen dringend erforderlich sind, erläutern die beiden Löschzugführer übereinstimmend.
Während in Avenwedde ein Abriss des bisherigen Gerätehauses und an gleicher Stelle ein Neubau angedacht ist, sollen an der Verler Straße in Richtung Autobahn drei Fahrzeugboxen angebaut werden, die dem heutigen Platzbedarf Rechnung tragen. »Die bisherigen Fahrzeugboxen sollen dann zu Unterrichts- und Sanitärräumen umgebaut werden«, so Horsthemke. Kroll zu den Vorteilen eines Neubaus in Avenwedde: »Die Bausubstanz ist hier inzwischen relativ schlecht, außerdem könnten die Kameraden dann auf dem Innenhof auch ihre Privatfahrzeuge parken. Dafür ist momentan überhaupt kein Platz«

Artikel vom 04.08.2006