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Punkten auch ohne Aufschlag

Neue Badmintonregeln: Zählweise orientiert sich am Beispiel Volleyball

Altkreis (WB). Nichts ist mehr so wie es einmal war, wenn der Startschuss der Badminton-Saison 2006/2007 fällt. Am 1. August sind neue Regeln in Kraft getreten. WB-Mitarbeiter Daniel Lichtsinn stellt die neuen Regeln vor und hat im Gespräch mit heimischen Aktiven erste Reaktionen eingefangen.


Die neue Zählweise:
Was beim Volleyball seit Jahren praktiziert wird, wurde nun auch beim Badminton durchgesetzt: So führt jetzt jeder Ballwechsel zu einem Punkt. Die Seite, die einen Ballwechsel gewonnen hat, schlägt auf. Gewonnen hat, wer zwei Sätze für sich entscheidet. Jeder Durchgang geht bis 21, man braucht zwei Punkte Vorsprung (höchstens bis 30).
Jan-Hendrik Blomeyer (Badmintonspieler bei Ajax Bielefeld aus Steinhagen): »Die neuen Regeln machen das Spiel interessanter, weil die Partie zum Ende hin offener ist. Man muss sich beim Aufschlag noch stärker konzentrieren, weil nun auch der Gegner sofort punkten kann.«
Stefan Sahrhage (Abteilungsleiter vom TV Werther): »Wir trainieren schon länger mit den neuen Regeln und haben festgestellt, dass die neue Zählweise den Spielen mehr Attraktivität verleiht, weil die Partien kürzer und intensiver werden.«

Die neue Pausenregelung:
Wenn die führende Seite elf Punkte erreicht hat, sind Unterbrechungen von maximal 60 Sekunden in jedem Satz erlaubt. Zwischen dem ersten und zweiten Satz sowie dem zweiten und dritten Satz bleiben 120 Sekunden zum Verschnaufen. Verstöße sind mit einem Fehler zu ahnden.
Stefan Sahrhage: »Die Pausenverlängerung halte ich für sinnvoll, weil den Trainern so ermöglicht wird, mehr Anweisungen zu geben. Gerade im taktischen Bereich haben die Übungsleiter so einen größeren Einfluss auf das Spielgeschehen.«

Aufschlagregelung beim Doppel:
Aus welchem Aufschlagfeld aufgeschlagen wird, hängt wie im Einzel vom Spielstand ab (gerade: von rechts/ungerade: von links). Innerhalb einer Doppelpaarung wechseln die Spieler nur dann die Aufschlagseite, wenn sie nach eigenem Aufschlag einen Punkt erzielt haben. Ansonsten verbleiben die Spieler in ihren Feldern. Der zweite Aufschlag entfällt von nun an.
Eric Möller (Spvg. Steinhagen): »Ich habe kein Verständnis dafür, dass diese Regel verändert wurde. Schließlich hat vorher alles reibungslos geklappt.«
Stefan Sahrhage: »Ich denke, dass es im ersten halben Jahr zwischen den Spielern zu Verwirrungen kommen wird, da eventuell nicht alle Beteiligten bestens über die neue Aufschlagregelung informiert sein werden.«

Artikel vom 30.08.2006