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Bester deutscher Verein in den 30-ern

Gründungsversammlung am 1. August 1906 - Zwei Weltkriege überstanden


Gütersloh (WB). Der 1. August 1906 gilt als Gründungstag des Gütersloher Schwimmvereins, obwohl an diesem Mittwoch nur noch vollzogen wird, was unter dem Eindruck der feierlichen Eröffnung der Badeanstalt des Naturheilvereins bei Güthenke in Sundern zwei Tage zuvor nicht mehr aufzuhalten ist. Der Bielefelder Schwimmclub ruft im Luft-, Licht und Schwimmbad zur Gründung eines eigenen Vereins auf. Der Gründungsversammlung am 1. folgt am 4. August das erste Training und am 9. die Generalversammlung. Der provisorische Vorstand unter Hermann Husemann ist schnell bestätigt.
Die Entwicklung des Gütersloher Schwimmvereins kann auch der 1. Weltkrieg nicht aufhalten. Nachdem ihm die ersten 44 Damen beitreten, zählt der GSV 1919 schon wieder 157 Mitglieder. Die Gütersloher Schwimmer suchen nun den Wettkampf. Als 1929 das Parkbad eröffnet, geht es rasant voran. Anfang der 30-er Jahre ist der GSV der beste deutsche Verein ohne Winterbad. Vor allem die »Sony Boys« Karl Schmitz, Günther Fissmer, Hermann Surenhöfener, Kurt Fingberg und Walter Hanke begründen diesen Ruf.
Bis weit nach dem 2. Weltkrieg ist es schlecht um den Schwimmsport in Gütersloh bestellt. Erst 1952 stellen die Engländer das Parkbad wieder uneingeschränkt der Bevölkerung zur Verfügung. 1956 wird dort auch das 50-jährige Bestehen des GSV gefeiert. 3 000 Gütersloher sehen das »Parkbad in Flammen« und den legendären Sprung des Schwimmmeisters Willi Bober vom 3-m-Brett durch einen brennenden Reifen.
Als 1960 endlich das Hallenbad an der Herzebrocker Straße mit den westdeutschen Meisterschaften eröffnet wird, gibt es indes den ersehnten Ruck. Nicht von ungefähr beginnt gerade jetzt der Siegeszug der Wasserballer. 1967 kommen Eckhart Brune, Rudolf Ringkamp, Peter Bläser, Harry Wunderlich, Horst Schönhoff, Helmut Kottmann, Wolfgang Ellerbeck, Toni Seiler, Wilfried Eickholz, Klaus Reckeweg und Klaus Sahlmüller in der 2. Division an. Auch die Eröffnung des Nordbades 1972 markiert einen sportlichen Höhepunkt. Herausragende Schwimmtalente wie Axel Witt, Peter Unger, Marion Norek Christiane und Barbara Kuhl sammeln auf OWL-Meisterschaften die Medaillen im Dutzend ein.
Das letzte Wasserball-Herrenteam löst sich am 26. Januar 2000 auf. Doch solche starken Ausnahmeschwimmer wie Stefan Lohmann, Marcus Stenner, Dirk Hallerberg, Lars Horsthemke, Ines Lakämper oder Heini Engelmeier sorgen dafür, dass der Name Gütersloher SV nicht aus den Ergebnislisten überregionaler Titelkämpfe verschwindet.

Artikel vom 05.08.2006