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Oasen zum Wohlfühlen

Verein feiert 50-jähriges Bestehen

Von Jörn Hannemann
Herford (HK). Herford kann nicht nur mit berühmten Kirchen und historischen Sehenswürdigkeiten glänzen, sondern die alte Hansestadt verfügt auch über ein sehr weit gefächertes und aktives Vereinsleben. In einer Serie stellt das HERFORDER KREISBLATT die Vereine vor und wirft dabei auch einen Blick hinter die Kulissen, wo Ehrenamt und großes Engagement für engen Zusammenhalt sorgen. In der 16. Folge steht der Kleingärtnerverein »Im Heidsiek« im Mittelpunkt.

Ein Besuch der Gartenanlage »Im Heidsiek« ist zugleich ein Ausflug in eine andere Welt. Hier zeigt sich Herford von seiner grünen Seite. Statt Straßenlärm und Gedränge finden die Vereinsmitglieder hier Ruhe und Entspannung. »Viele kleine Oasen zum Wohlfühlen - mit jeweils einer Größe von 360 bis 380 Quadratmetern«, so beschreibt der Vereinsvorsitzende Georg Zabel die 27 000 Quadratmeter große Anlage in Elverdissen.
Insgesamt gibt es sieben Kleingartenanlagen in Herford. »Im Heidsiek« ist die drittälteste - und zugleich nach der Gartenanlage Friedenstal die zweitgrößte.
Rückblick: 13 engagierte Kleingärtner waren es, die sich vor fünf Jahrzehnten trafen, um auf dem brach liegenden Gelände des Bauern Adolf Sturhahn eine Kleingartensiedlung zu gründen. Bereits ein Jahr später erweiterte der Verein die Anlage auf 48 Gärten, im Jahr 1970 sogar auf 52. Bis heute ist die Stadt übrigens Eigentümerin des Grund und Bodens.
»Bei uns ist immer was los«, erzählt Klaus Bierwirth, der nach eigenen Angaben »die Ruhe, die Freiheit draußen zu sein und die Betätigung« am Schrebergartenleben schätzt, auch wenn es - wie der 67-Jährige einräumt - »oft in Arbeit ausartet«. Denn um die Gärten in die »kleinen Oasen« zu verwandeln, benötige es viel Mühe und Zeit.
Vor etwa 35 Jahren hatte sich der 67-Jährige um einen Garten beworben. Der Vorstand stimmte zu. »Seitdem bin ich jede freie Minute hier«, freut sich der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der wie die übrigen 99 Mitglieder mitten in den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier am Samstag, 12. August, steckt. Geplant ist ab 11 Uhr ein offizieller Empfang mit Ansprachen und ein Grillabend mit Musik.
Was alle Kleingärtner freut: »Alle Gärten sind derzeit verpachtet - bis auf einen einzigen«, berichtet Kleingarten-Chef Georg Zabel. »Aber für dieses Stückchen finden wir sicherlich auch schnell einen neuen Besitzer.«

Artikel vom 04.08.2006