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Doll sucht neue HSV-Kernigkeit

Bremen im Liga-Pokal-Finale

Bremen (dpa). Werder Bremen hat seine Führungsrolle im Norden untermauert, für den Hamburger SV dagegen bleibt vor dem wichtigen Champions-League-Qualifikationsspiel am kommenden Mittwoch gegen CA Osasuna noch einiges zu tun.

»Man sieht, dass man immer noch an etwas arbeiten kann«, sagte Doll nach dem 1:2 im Halbfinale des Fußball-Ligapokals beim Nordrivalen. Gegen starke Bremer wirkte der HSV nicht reif genug, um gegen den letztjährigen Vierten der spanischen Primera Division die Gruppenphase des lukrativen Wettbewerbs zu erreichen.
»Die absolute Kernigkeit hat gefehlt«, resümierte Doll. »Vor der Pause waren wir überhaupt nicht auf dem Platz. Das war viel zu wenig«, warf er seinem Team vor. Er selbst hatte allerdings mit einer ungewohnt defensiven Aufstellung überrascht: Mit Neuzugang Paolo Guerrero bot Doll nur einen Stürmer auf; Benjamin Lauth musste ebenso die Bank drücken wie der erst zu Wochenbeginn verpflichtete Boubacar Sanogo. So stand zwar die Defensive um den neuen Innenverteidiger Vincent Kompany solide, nach vorne entwickelte der HSV aber keinen Druck.
Für Doll standen nach dem Spiel nicht die Tore von Zidan (50.), Torsten Frings (82.) sowie Sanogo zum zwischenzeitlichen Ausgleich (70.) im Vordergrund, sondern die Rote Karte für Nigel de Jong nach einem Foul an Frings (79.). »Da kann dann einer ganz alleine so ein Spiel entscheiden«, giftete er in Richtung Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer, der seine sonst gute Leistung durch den überzogenen Platzverweis geschmälert hatte. Eine Sperre für die Liga muss der Niederländer aber wohl nicht befürchten.
50:50 stehen nach Auskunft von Werder-Sportchef Klaus Allofs die Bremer Chancen auf die Verpflichtung von Per Mertesacker.

Artikel vom 03.08.2006