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Ohne Vertrauen geht's nicht

»Sugar Orange« - die Geschichte einer zerbrochenen Freundschaft


ARD, 22.45 Uhr: Als Elfjährige sind sie unzertrennlich. Leo und Clemens nennen sich Sugar und Orange. Jeder vertraut dem anderen bedingungslos. Bis Clemens seinen Freund Leo nach einem Fahrradunfall eine Nacht lang allein im Wald liegen lässt.
Die beiden reden von da an nicht mehr miteinander und tragen das Trauma dieses Vertrauensverlustes noch als Erwachsene mit sich herum. »Sugar Orange« heißt der Film von Andreas Struck, den das Erste in der Reihe »Debüt im Ersten« zeigt.
Leo (Lucas Gregorowicz) lässt niemanden mehr an sich heran. Er hat sein Leben mit lockeren Freundschaften und Affären im Griff - nur nicht zuviel Gefühl. Doch dann läuft ihm Lena (Sabine Timoteo) über den Weg. Er weiß sofort: Sie ist die Liebe seines Lebens. Aber Leo verschließt sich, denn er muss an Clemens (Hyun Wanner) denken. Und es wird ihm klar: Er darf Lena nicht verlieren - doch zuerst muss er seine Geschichte mit Clemens klären.
Drehbuchautor und Regisseur Andreas Struck, 1965 in Köln geboren, drehte 1999 seinen ersten Spielfilm »Chill Out«, der nach der Premiere im Panorama der Berlinale auf internationalen Filmfestivals gezeigt wurde. »Sugar Orange« (2004) ist sein zweiter Spielfilm. Nach der Premiere in Montreal gewann er beim Internationalen Film Festival Oldenburg 2004 den Independence Award. Mit dem Film habe er darstellen wollen, wie elementar Vertrauen und wie katastrophal der Verlust von Vertrauen ist. Struck: »Aber es liegt an uns, das Leben jeden Tag aufs Neue in die Hand zu nehmen.«

Artikel vom 03.08.2006