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Star schwitzt
vor Mini-Tor

Ex-Nationalspieler Fischer in Bad Driburg

Von Stefan Westemeyer
Bad Driburg (WB). 70er- Jahre-Fußballstar besucht 70er- Jahre-Modellbahnwelt. Die Szenerie passt: Auf der einen Seite weht eine Schalke 04-Fahne. Die andere Seite, abgetrennt durch einen Zaun, wird vom Dortmunder BVB-Schwarz-Gelb dominiert. Gleich nebenan am Bad Driburger Mini-Bahnhof sind zwei Schrebergärten angelegt. Um das Gartenhäuschen einzuweihen und um die gesamte Anlage vorzustellen, hatte »Mr. Modellbahn« Karl Fischer die deutsche Fußball-Legende Klaus Fischer eingeladen.

Zusammen mit dem Inhaber der REWE-Märkte, Thomas Klaus, holte Namensvetter Karl Fischer aus Brakel den »Tor des Jahrhundert«-Schützen Klaus Fischer in die Kurstadt. Die Idee kam von Schalke-Fan Franz Babik aus dem Aufbauteam der Modellbahn. Als der ehemalige Nationalspieler schließlich in Driburg am ehemaligen Güterbahnhof ankam, erwarteten ihn gleich mehrere Überraschungen. Karl Fischer und sein Team hatte einen Fan-Zug und die passende Ansage vom Bad Driburger Hauptbahnhof vorbereitet, die den Königsblauen Netheknappen ihr Idol Klaus Fischer ankündigte.
Schließlich präsentierte Karl Fischer die kleinste nachgebaute Torwand der Welt aus dem ZDF-Sportstudio. Im Maßstab 1:87 (31 mm breit, 21 mm hoch) versuchte sich der Vizeweltmeister von 1982 mit dem Fischer-Fußballschuh. »Man braucht eine Menge Geduld und einen ruhige Hand«, stellte der Schalker im Anschluss fest. Dennoch konnten Fischer und die anwesenden Mitglieder vom Fan-Club Schalker Freunde Bad Driburg zwei mal über Treffer jubeln. Auch im Original-Sportstudio hatte er zu seiner aktiven Zeit den Ball zwei mal in der Torwand versenkt. »Der Fallrückzieher von 1977 war definitiv einfacher, als auf der kleinen Torwand ein Tor zu erzielen«, antwortete Klaus Fischer auf Nachfrage.
In 45 Länderspielen erzielte der Knappe stolze 32 Treffer. In der ewigen Bundesligatorschützenliste belegt Fischer immer noch unangefochten, nur getoppt von WM-Held Gerd Müller, mit 268 Treffern den 2. Platz. Seine Karriere begann 1961 beim SC Zwiesel. Über die Station TSV 1860 München gelangte der Profi zum FC Schalke 04, bei dem er bis heute mit 182 Toren den Vereinsrekord hält. Nach seiner Zeit in Gelsenkirchen ging Fischer noch für den 1. FC Köln und den VFL Bochum auf Torjagd. Am besten gefiel es ihm aber auf Schalke, so dass er bis heute dort wohnen blieb.
Mittlerweile leitet der immer noch begeisterte Fußballer mehrere Fußballschulen in ganz Deutschland (zurzeit ist er - wie gestern berichtet - in Kollerbeck im Training) und wird dabei von prominenten Assistenten unterstützt. So fiel ihm auch der Bezug zum Kreis Höxter nicht schwer. Natürlich konnte sich der Ex-Profi auch an seine alten Mannschafts-Kollegen aus Brakel erinnern. Die Profis Pelè und Micky Wollitz sind ihm noch sehr präsent; genau so wie das ehemalige Brakeler Nethegaustadion, wo er früher mit den Schalker Amateuren gespielt hat.
Ex-Bundesliga-Star und Nationalmannschaftstorjäger Fischer zeigte sich von der Bad Driburger Bahnanlage sehr begeistert

Artikel vom 03.08.2006