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Am Peter wird das
Finale »vorbereitet«

Erste Etappe der Deutschland-Tour heute im Altkreis

Von Gunnar Feicht
Steinhagen (WB). Für viele Hobbyradsportler ist der Anstieg gegen Ende einer langen Trainingsrunde wie ein »Scharfrichter«. Die Profis der Deutschland-Tour hingegen werden mit mehr als 30 km/h zur Passhöhe »Peter auf'm Berge« hinauf stürmen, wenn heute Nachmittag die erste Etappe durch Gütersloh und Steinhagen nach Bielefeld führt.

Der rund 1000 Meter lange Anstieg mit 86 Metern Höhenunterschied ist sieben Kilometer vor dem Ziel das letzte topographische Hindernis, das das Feld noch einmal auseinanderreißen könnte. Der Steinhagener Jörg Ludewig, aus den bekannten Gründen heute zum Zuschauen verurteilt, hat seine Kollegen aus dem T-Mobile-Team exakt über die Tücken im Finale der ersten Etappe von Düsseldorf nach Bielefeld informiert: »Die wissen jetzt, dass man eigentlich alle Kurven auf der Abfahrt bis zum Ziel in der Stadt mit Vollgas nehmen kann. Vielleicht schafft es ja unser Sprinter André Greipel, sich mit vorne einzureihen und in einer 30, 35 Fahrer starken Gruppe am ÝPeterÜ wegzukommen. Aus dieser Konstellation heraus hätte er gute Chancen auf einen Etappensieg in Bielefeld.«
Das Profil der 198 km im Tagesverlauf spricht indes für die Massenankunft eines großen Hauptfeldes. »Da werden wahrscheinlich auch am ÝPeterÜ schon die Sprintermannschaften dominieren«, glaubt auch Jörg Ludewig, der das Finale im Zielbereich zwischen Jahnplatz und Stadthalle verfolgen wird.
Nach der hauchdünnen Niederlage am Sonntag beim Pro-Tour-Rennen in Hamburg wird Erik Zabel heute darauf brennen, im Fokus der Deutschland-Tour mit seinem dritten Saisonsieg zu glänzen. Aber auch dem 19-jährigen Aufsteiger Gerald Ciolek (Team Wiesenhof-Akud) traut Ludewig in einer Sprintankunft viel zu: »Der war beim superschweren Henninger-Turm-Rennen im Mai Zweiter und Sonntag in Hamburg gegen die Weltelite Fünfter. Sicherlich einer der Endschnellsten im Feld und auch ein Junge, der bereit ist für den Erfolg ganz hart zu arbeiten.«
Die letzten 43 km des heutigen Tagesabschnitts legt die Deutschlandtour auf ostwestfälischem Boden zurück. Insgesamt 124 Helfer und Streckenposten - überwiegend Feuerwehrleute, Mitarbeiter der kommunalen Verwaltungen und Mitglieder der Verkehrswacht - sorgen dafür, dass die Rennstrecke rechtzeitig abgesperrt wird und alles reibungslos abläuft. Vom ersten Fahrzeug der Werbekarawane, das rund eine halbe Stunde vor den ersten Fahrern den Kurs passiert, bis zum Schlussfahrzeug mit der grünen Fahne, die das Ende des Rennens anzeigt.

n Wegen der fehlenden Parkmöglichkeiten im Bereich »Peter auf'm Berge« wird allen Radsportfans empfohlen, die letzte Bergwertung vor dem Ziel in Bielefeld rechtzeitig, vor allem aber zu Fuß oder mit dem eigenen Rad anzusteuern. Die voraussichtlichen Durchfahrtzeiten des Feldes auf dem Abschnitt zwischen Rheda-Wiedenbrück und dem Ziel an der Bielefelder Stadthalle finden Sie im überregionalen Sportteil des heutigen Ausgabe und im Internet:
www.deutschland-tour.de

Artikel vom 02.08.2006