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Raúl Castro gilt als Pragmatiker


Er stand sein Leben lang im Schatten seines knapp fünf Jahre älteren Bruders. Der 75-jährige Raúl Castro, der nun die Ämter des kubanischen »Revolutionsführers« übernommen hat, ist weitgehend unbekannt. Viele Exilkubaner sehen in ihm nur eine Marionette. Innenpolitisch gilt auch Raúl als Hardliner.
Bei einigen weckt er allerdings Hoffnungen. Der Kuba-Experte und frühere US-Geheimdienstler Brian Latell beschrieb ihn in seinem Buch »After Fidel« als pragmatischen Mann, der als Staatspräsident mit dem Erzfeind USA möglicherweise ins Gespräch kommen und in der Geschichte Kubas eine friedliche Wende einleiten könnte.
In den 50er Jahren kämpfte Raúl an der Seite seines Bruders gegen den kubanischen Diktator Fulgencio Batista. Als die Revolution 1959 gesiegt hatte, wurde er Fidels Stellvertreter in allen Ämtern und Verteidigungsminister und leitete die Erschießung von Handlangern des Batista-Regimes. Später veranlasste er weitere »politische Säuberungen«.

Artikel vom 02.08.2006