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Ein Beweis lebendiger
Partnerschaft in Europa

Lübbecker Sinfonieorchester zu Besuch in Bayeux

Lübbecke/Bayeux (WB). Auf Einladung der Gesellschaft Bayeux-Lübbecke besuchte das Sinfonieorchester Lübbecke jetzt die französische Partnerstadt in der Normandie. Nachdem die 13-stündige Busfahrt überstanden war, stand am nächsten Tag ein reichhaltiges Besuchsprogramm an.

Nach der vormittäglichen Probenarbeit besuchte man die Genossenschaftsmolkerei Isigny-St. Mer, einen hochtechnologisierten Betrieb, der seit Jahrzehnten durch seine Butter- und Käseproduktion berühmt ist. Die riesigen Edelstahltanks - hier werden täglich 500 000 Liter Milch nach Weidegebieten getrennt gespeichert - und endlose Leitungssysteme erinnerten an die heimische Barre-Brauerei.
Am Nachmittag legten der Vorsitzende des gastgebenden Vereins, Jean-Claude Barsaqc, und der Vorsitzende des Sinfonieorchesters, Jörg Seyffarth, je ein Blumengebinde am Ehrenmahl des deutschen Soldatenfriedhofs La Cambe in der Nähe von Bayeux nieder. Anschließend gab der Bürgermeister von Bayeux, Patrick Gomont, den Gästen im historischen Rathaus von Bayeux einen Empfang. Er lobte die Begegnung als Beweis lebendiger Partnerschaft in Europa und dankte den Gastfamilien für ihre Bereitschaft, die Gäste aus Deutschland bei sich aufzunehmen.
Jörg Seyffarth überreichte dem Bürgermeister einen Brief seiner Lübbecker Amtskollegin, Susanne Lindemann, und stellte in seiner Erwiderungsrede die europäische Dimension der Werke Haydns und Mozarts, die auf dem Programm des Konzerts in der Kathedrale standen, in den Mittelpunkt. Er betonte, welch wichtige Bedeutung die Konzerte in Bayeux seit 30 Jahren für das Orchester haben und überreichte den Gastgebern Aufnahmen des letzten Herbstkonzerts in der Stadthalle Lübbecke mit Werken französischer Komponisten. Es folgte ein gemeinsames Abendessen, zu dem die Gesellschaft Bayeux-Lübbecke Gäste und Gastgeber eingeladen hatte.
Höhepunkt und Schlusspunkt der Reise war das Konzert am dritten Reisetag. Die Kathedrale war mit etwa 500 Besuchern überfüllt, die Sitzplätze reichten nicht aus. Das umfangreiche Programm mit einer frühen (Nr. 30 »Halleluja«) und einer späten (Nr. 101 »Die Uhr«) Sinfonie von Joseph Haydn sowie der Pariser Sinfonie, dem 4. Violinkonzert (Solistin: Hanna Penner) und der Motette »Exsultate, jubilate« (Solistin: Julia Fritsch) von Mozart löste wahre Begeisterungsstürme aus.
Das Orchester unter der Leitung von Heinz-Hermann Grube hätte großartig diese Werke interpretiert, schrieb die »Renaissance du Bessin« einige Tage später. Auch die Mitglieder des Orchesters waren mit sich und vor allem mit dem Publikumsecho zufrieden.
Die universelle Sprache der Musik sei auch diesmal ein gutes Hilfsmittel für eine Begegnung zwischen den beiden großen europäischen Bruderländern jenseits alle Sprachbarrieren gewesen.

Artikel vom 02.08.2006