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Historisches Politstück
vor alter Klosterkulisse

»Maria Stuart« im »Dalheimer Sommer«


Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Lichtenau (WB). Mit einer werkgetreuen und ganz auf die Schiller-Verse konzentrierten Aufführung des Trauerspiels »Maria Stuart« ist am Sonntag Abend der »Dalheimer Sommer 2006« in der ehemaligen Klosteranlage Dalheim bei Lichtenau (Kreis Paderborn) eröffnet worden. Bis zum 2. September stehen neben fünf weiteren Vorstellungen der Festival-Eigenproduktion vor allem klassische Konzerte auf dem Programm.
Gespielt wird das Schiller-Drama im rustikalen Ambiente des Neuen Schafstalls. Auf der hier eingerichteten Festivalbühne entfaltet sich der Kampf der beiden königlichen Rivalinnen Elizabeth I. von England und Maria von Schottland als geschliffenes Macht- und Ränkespiel. Regisseur Hans Moeller, der in seiner soliden, aber etwas risikoscheuen Inszenierung auf ein sprachlich beeindruckend ausgebildetes Amateur-Ensemble der Paderborner Uni-Studiobühne zurückgreifen kann, verzichtet auf modische Aktualisierungen und lässt die Tragödie als zeitlos gültige Polit-Parabel in historischen Kostümen ablaufen. Ergänzt wird das Stückpersonal um einige professionelle Kräfte wie den Leiter der Studiobühne und Festivalintendant Dr. Wolfgang Kühnhold sowie den Schauspieler Heiko Grosche.
Musikalisch wird der »Dalheimer Sommer« an diesem Sonntag (Beginn 19 Uhr) mit einem Barockkonzert des Ensembles »Le Chardon« eröffnet. Als Solisten zu erleben sind dabei Hajo Wienroth (Traversflöte) und Simon Standage (Violine). Weitere Gäste sind unter anderem das Ensemble »La Gioia Köln (11. August), die »Kettwiger Vocalisten« (13. August) und das »Playel-Trio« (18. August). Der Paderborner Domchor lässt am 19. August Gregorianische Choräle erklingen.

Artikel vom 01.08.2006