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Anbau bewährt sich im Alltag

Katharina-von-Bora-Haus will bis Jahresende Vollbelegung erreichen

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Mehr als 100 Tage sind seit der feierlichen Einweihung und dem Einzug der ersten Bewohner vergangen, der Alltag ist inzwischen eingekehrt in den Anbau des Katharina-von-Bora-Hauses. »Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden«, zieht Seniorenheimleiter Rüdiger Metz Bilanz. Das speziell für demenzkranke Bewohner entwickelte Betreuungskonzept habe sich ebenso bewährt wie die Räumlichkeiten.

»Mehr als 50 Prozent der neu geschaffenen Plätze sind inzwischen belegt. 91 Bewohner zählen wir zurzeit im Haus«, sagt Rüdiger Metz. »Die Verfahren für einen Einzug brauchen ihre Zeit. Deshalb wird es wohl bis zum Jahresende dauern, bis alle Plätze belegt sind.« Bis zu 108 Senioren können nach der Erweiterung im Katharina-von-Bora-Haus wohnen und gepflegt werden. Die zurzeit noch freien Kapazitäten bleiben aber nicht ungenutzt. »Wir bieten verstärkt Kurzzeitpflege an«, sagt Metz. Von mehr als 30 Senioren sei diese Möglichkeit in den dreieinhalb Monaten seit Einweihung des Anbaus bereits in Anspruch genommen worden. Je nach Nachfrageentwicklung solle entschieden werden, ob statt bislang eines einzigen Kurzzeitpflegeplatzes künftig dank der größeren Kapazität zwei oder drei Plätze für diesen Zweck freigehalten werden.
»Der Anbau ist in jeder Hinsicht positiv bewertet worden«, freut sich Rüdiger Metz. »Er wird von den neuen Bewohnern, die zum Teil früher im Altbestand Zimmer hatten, gut angenommen. Gelobt wird immer wieder die Großzügigkeit der Aufenthaltsräume und auch Flure.« Zudem stoße natürlich der begrünte Lichthof als Herzstück des 2,8 Millionen Euro teuren Erweiterungsbaus auf sehr positive Resonanz. Pflegedienstleiter Thomas Bruning: »Der Weg durch den Lichthof wird auch von sehr mobilen Bewohnern, deren Zimmer im Altbestand liegen, gerne genutzt. Diese Gruppe schätzt die neue Weitläufigkeit innerhalb des Hauses.«
Der neu angelegte Garten der vier Jahreszeiten wird seine ganze Pracht zwar erst in den kommenden Jahren richtig entfalten und mehr Schattenplätze bieten. Morgens, wenn die Temperaturen noch nicht allzu sehr in die Höhe geklettert sind, verweilen aber auch hier Bewohner gerne rund um den funktionsfähigen Brunnen. »Wir haben auch schon die ersten Erträge geerntet«, sagt Rüdiger Metz. Der Mangold aus dem eigenen Garten sei bereits zu einer Mahlzeit verarbeitet worden. Bohnen, Kartoffeln, Kirschen, Äpfel und Birnen aus eigenem Anbau sollen künftig den Speiseplan bereichern. »Drei Bewohner kümmern sich mit unserer Unterstützung um das Gemüse und die Kaninchen, die im Garten ein Zuhause gefunden haben«, sagt Rüdiger Metz.
Acht Mitarbeiter sind im Zuge der Erweiterung zusätzlich eingestellt worden, 35 Kräfte sind inzwischen insgesamt im Katharina-von-Bora-Haus beschäftigt. »Vier bis sechs Mitarbeiter werden hinzukommen, wenn wir die Vollbelegung erreichen«, sagt Rüdiger Metz. Ein Ziel hat der Einrichtungsleiter dabei ständig vor Augen: »Wir wollen mehr Daheim statt Altenheim sein.«

Artikel vom 02.08.2006