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Am »Dream-Team« führte kein Weg vorbei

Stadtsparkassen-Mitarbeiterinnen Friederike Kleine-Pollmann und Renate Rahe hören auf


Versmold (igs). An ihnen hat in den vergangenen Jahren kein Weg vorbeigeführt: Renate Rahe und Friederike Kleine-Pollmann waren der Dreh- und Angelpunkt im Stadtsparkassen-Alltag. Die beiden Mitarbeiterinnen der Information in der Hauptstelle hatten gestern ihren letzten Arbeitstag.
Beide hören mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf, sagen sie übereinstimmend. Denn die Arbeit hat ihnen Spaß gemacht -Êaber jetzt mehr Zeit für die zahlreichen Hobbys zu haben, ist schließlich auch nicht schlecht. Seit vielen Jahren waren die beiden schon bei der Stadtsparkasse beschäftigt. Seit fünf Jahren hatten sie sich die Arbeit am Informationsschalter geteilt. Gestern nun ging es zum letzten Mal zur Arbeit -Êmit einem Cabrio, das die Kollegen als Überraschung für sie organisiert hatten.
Wann wer arbeitet -Êdas hätten die Damen eigentlich unter sich geklärt, sagt Hauptgeschäftsstellenleiter Uwe Wittkamp über die beiden langjährigen Kolleginnen. Termine für die Kunden vereinbaren, Fragen beantworten, Anrufe entgegen nehmen, auch das ein oder andere Mal im Automaten vergessenes Geld in Empfang nehmen, verärgerte Kunden beruhigen, mit einem Lächeln aufmuntern: Vielseitigkeit und Einfühlungsvermögen war von den beiden eigentlich tagtäglich gefragt. »Und an keinem Arbeitsplatz ist die Zeit so schnell vergangen wie an diesem. Es war schließlich immer etwas anderes«, sagt Renate Rahe (59). Die gelernte Einzelhandelskauffrau war 1983 auf Anregung von Günter Rocklage von der Haller Kreissparkasse zur Stadtsparkasse Versmold gewechselt: »Er hat mich gefragt, warum ich denn täglich von Versmold nach Halle fahren würde.« Seitdem hat sie bis gestern im Service und im Empfang gearbeitet. Künftig will sie sich mehr dem Reisen - auch als Reisebegleiterin mit ihrem Mann, der als Reisebusfahrer für Orth arbeitet - und ihren weiteren Hobbys widmen: Saunieren, walken, radfahren und Oma sein. Nie vergessen werde sie den Tag, an dem die Stadtsparkasse überfallen wurde. »Frühmorgens wurde ich gleich von einer Freundin angerufen, was denn passiert sei. Dabei hatte ich von den Ereignissen am Donnerstagabend noch gar nichts mitbekommen.« Ganoven hatten damals Sparkassendirektor Ewald Flohre und einige Kollegen in ihre Gewalt gebracht.
Friederike Kleine-Pollmann (58) ist diese Erfahrung ebenfalls glücklicherweise erspart geblieben. Sie hatte vor 41 Jahren als Angestellte bei der Stadtsparkasse begonnen, hatte in der Peckeloher Geschäftsstelle gearbeitet, war dort teilweise sogar in Abwesenheit des Zweigstellenleiters alleinverantwortlich gewesen. Sie hatte nach der Familienphase im Jahre 1990 wieder in Teilzeit angefangen. Zu ihren Hobbys Kegeln, Radfahren, Stricken, Kartenspielen und Tanzen dürfte sie künftig häufiger Zeit haben.
»Die beiden Damen waren die ideale Besetzung für den Empfang«, sagte Sparkassendirektor Gerold Momann gestern. Auch das Job-Sharing der beiden habe wunderbar funktioniert. »Schade eigentlich, dass wir dieses Dream-Team auseinander reißen.«
Aber natürlich wird derEmpfang nicht unbesetzt bleiben: Diese Aufgabe teilen sich künftig Anke Krumkühler und Monika Weigl.

Artikel vom 01.08.2006