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Leitgedanke: Menschen in Not gezielt helfen

40-jähriges Bestehen der AWO Salzkotten gefeiert - Lob von Stadt und Kreisverband

Salzkotten (eb). Beinahe hätten sie ihren Geburtstag verpasst. »Eigentlich wollten wir ja unser 40-jähriges Bestehen feiern, doch nachdem Käthe Meermeier herausgefunden hatte, dass wir zwei Jahre älter sind, feiern wir nun eben unser über 40-jähriges Bestehen«, sagte Brigitte Lobner zu Beginn einer kleinen Feierstunde der Arbeiterwohlfahrt Salzkotten im Ackerbürgerhaus.

Die engagierte Vorsitzende der Salzkottener AWO hatte mit ihren Mitstreitern die Festlichkeiten vorbereitet und zeigte sich erfreut über die vielen Gäste zum Geburtstag. Ein ganz besonderer Gruß und Dank galt dabei der Vorsitzenden der Paderborner AWO, Käthe Meermeier. Diese hatte auf Bitten der Salzkottener nämlich umfangreich recherchiert, um die Geschichte der AWO Salzkotten aufzuhellen.
»Das war kein leichtes Unterfangen«, gestand Käthe Meermeier. Doch mit Hilfe von Zeitungsberichten, Archivarbeit und der Befragung von Zeitzeugen konnte sie die Entwicklungsgeschichte soweit aufarbeiten, dass sie eine gute Basis für kommende Generationen sein wird.
Dass die Salzkottener AWO bereits 1964 gegründet wurde, geht aus einem Zeitungsbericht hervor, in dem im Jahr 1979 von einer 15-jährigen Bestehensfeier der AWO berichtet wird. »Der Stadt ging es in den 60er Jahren besonders gut, die Wirtschaft brummte und viele Unternehmen feierten ihre Jubiläen«, so Käthe Meermeier. So auch die »Feg«, wie die Firma Deutsche Gerätebau genant wurde. Sie wurde damals 65. Beschäftigte der Firma, von denen die Mehrzahl in der IG Metall organisiert waren, gaben den Anstoß zur Gründung einer AWO in Salzkotten.
Treibende Kraft war damals Ernst Henschel, erste Vorsitzende wurde Elisabeth Even. Zu den Gründungsmitgliedern zählten Maria Fründ, Elisabeth Brock, Maria Stork, Ida Weiß und Clementine Möller.
Zunächst fanden die Versammlungen im Haus der Vorsitzenden an der Thüler Straße statt. »Sie wollten nur Gutes tun«, erinnert sich der spätere Vorsitzende Arno Strzoda an die Frauen der ersten Stunde. So bestand ein Großteil ihrer Arbeit darin, mit Geld- und Sachspenden arme Menschen zu unterstützen, die Adressen der Armen gab es vom Sozialamt. So bekamen etwa bedürftige Senioren Fernsehgeräte, und für Erstkommunionkinder wurde die Kleidung besorgt. Weiterhin richteten die Frauen Weihnachtfeiern für Senioren aus oder begleiteten Kinder während der Kindererholungen, betreuten Mütter und nahmen Waisenkinder aus Hörste in ihre Obhut. Von 1983 bis 1985 ruhte die Arbeit der Salzkottener AWO. Bei der Neugründung 1985 übernahm Ratsherr Arno Strzoda das Amt des Vorsitzenden. Es wurde eine Kleiderkammer eingerichtet, eine Seniorengruppe traf sich regelmäßig, es gab Tanztees und Schwimmfahrten nach Bad Westernkotten. Zum Nachfolger von Arno Strzoda wurde 1987 Heinz Hunold gewählt. Ihm folgten 1995 Angela Streicher und 1999 die jetzige Vorsitzende Brigitte Lobner. Seit dieser Zeit ist auch das Ackerbürgerhaus das Domizil der Salzkottener AWO.
Das besondere Engagement von Brigitte Lobner gehört den Kindern und Senioren. Wobei ihr Grundgedanke »Menschen in Not zu helfen« oberster Leitgedanke ist. Mit ihr an der Spitze hat sich die Salzkottener AWO zum Ziel gesetzt, mit Schulen, Kindergärten und Sozialarbeitern zusammen zu arbeiten und gezielt zu helfen. Für diese großartige Arbeit gab es während der Feierlichkeit auch viel Anerkennung seitens der Stadt und des Kreisverbandes. So lobte Salzkottens stellvertretende Bürgermeisterin Betty Keuper die AWO als eine der wertvollsten sozialen Einrichtungen der Stadt. Der Kreisvorsitzende Günter Bitterberg sieht in der Salzkottener AWO einen wichtigen Stützpunkt im 15 000 Mitglieder zählenden Bezirksverband.

Artikel vom 01.08.2006