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Sie stechen zwar - aber
nur im äußersten Notfall

Umweltberatung der Stadt will Wespen schützen

Gütersloh (gpr). »Wespen stechen - leider«, räumt die städtische Umweltberaterin Beate Gahlmann ein. »Aber Wespen stechen nur im äußersten Notfall«, weiß die Fachfrau. Wer sich ruhig verhalte und nicht panisch herumfuchtele, könne eine schmerzhafte Begegnung mit der Wespe vermeiden.

Hilferufe erreichen den Fachbereich Umweltschutz vor allem dann, wenn sich die Tiere einen Nistplatz nahe am Haus, am Dachvorsprung oder am Carport gesucht haben. Doch in den meisten Fällen kann die Umweltberaterin Entwarnung geben: Eine Umsiedlung ist nicht erforderlich. Anders in der Kita Wöstmannsweg, wo Wespen in dem Geräteschuppen heimisch geworden sind. Eine kleine Population hat es sich in einem alten Sonnenschirm gemütlich gemacht. Da die Kinder jeden Tag Dreiräder und Roller aus dem Schuppen holen, könnten sich die Wespen durch diese Störungen gewarnt fühlen und entsprechend reagieren.
Am frühen Morgen, noch bevor die Kinder in die Kita kommen, nimmt die Umweltberaterin mit Unterstützung des Zivildienstleistenden Gilmar Heiderich deshalb die Umsetzung vor. Was durch die Schutzkleidung gefährlich aussieht, ist im Grunde harmlos. Aber die Schutzkleidung ist Vorschrift und reine Vorsichtsmaßnahme. Dabei lassen sich die Wespen - ohne Angriffslust zu entwickeln - versetzen, verbleiben aber an ruhiger Stelle auf dem Kitagelände. So können die Kinder die Tiere beobachten und ganz nebenbei auch etwas über die Wespen lernen.
Zum Beispiel, dass Wespe nicht gleich Wespe ist und es verschiedene Arten gibt, die sich auch sehr unterschiedlich verhalten. Häufig sind die »Deutsche« und die »Gewöhnliche Wespe«. Selten, aber laut Gahlmann in letzter Zeit wieder häufiger, ist die »Sächsiche Wespe« und die »Mittlere Wespe«. Die Deutsche Wespe ist ein Dunkelhöhlenbrüter und bevorzugt Zwischenräume an Gebäuden, zum Beispiel Rollladenkästen. »Wespenvölker sind sehr nützlich, sie erbeuten pro Tag ein halbes Kilo Insektenfleisch und schaffen uns so Fliegen und Larven vom Hals«, betont die Umweltberaterin. Und gefährlich würden diese Tiere tatsächlich nur, wenn man nach ihnen schlage oder sich an ihrem Nest zu schaffen mache, versichert die Umweltberaterin.

Artikel vom 01.08.2006