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Investition in die Jugendarbeit

Sportlerheim in Varl offiziell eingeweiht - Vereine stiften beleuchtetes Logo

Von Miriam Pöttker
Varl (WB). Nach zehn Monaten harter Arbeit konnten die Mitglieder der Spielvereinigung Union Varl am Freitag das neue Vereinsheim auf dem Varler Sportplatz einweihen. Helfer und Sponsoren freuten sich über die Vollendung des Bauvorhabens.

Nachdem die Gäste mit Sekt und Orangensaft empfangen worden waren und erste Eindrücke von dem neuen Gebäude gesammelt hatten, begann Karl-Heinz Eikenhorst mit dem offiziellen Teil der Veranstaltung. Der Vorsitzende begrüßte die etwa 200 Gäste, schließlich habe jeder Einzelne von ihnen auf seine Weise zur Umsetzung des Projektes beigetragen, sei es durch Geld- und Materialspenden oder durch Arbeitskraft.
Eine Gruppe hob er dennoch besonders hervor: Die Spieler der C-, B- und A-Junioren verbrachten vor allem in den vergangenen Wochen einige Stunden auf dem Bau und verzichteten dabei auf so manchen Tag im Freibad. »Die Jungs haben mächtig schuften müssen, aber sie haben mir immer wieder versichert, sie würden es gerne tun«, so Eikenhorst.
Die Idee zu einer Erweiterung des alten Sportlerheims sei bereits vor sechs Jahren entstanden. Einige Mannschaften waren in den vergangenen 20 Jahren hinzu gekommen, so dass die Umkleidemöglichkeit an ihre Grenzen gestoßen war. Zudem mussten die Heizungs- und Duschanlagen dringend modernisiert werden. Auch die Aufenthaltsmöglichkeit und die Toiletten entsprachen nicht mehr den Anforderungen.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2004 wurde das das Projekt erstmals vorgestellt. Mit Erhalt der Baugenehmigung setzte man am 10. September 2005 den ersten Spatenstich. Ein Teil des alten Sportlerheims wurde abgerissen, so dass am 7. Oktober die Grundsteinlegung stattfinden konnte. Im November war dann der Rohbau fertiggestellt und mit dem Einsetzen der Fenster war das Gebäude »dicht«.
»Den heutigen Termin für die Einweihungsfeier hatten wir bereits vor Baubeginn gewählt und standen damit in den vergangenen Wochen etwas unter Druck«, musste der Vorsitzende zugeben. Dennoch habe dieser Druck im Endspurt neue Leistungsschübe bei den zahlreichen Helfern ausgelöst.
Das neue Sportlerheim grenzt direkt an das alte Gebäude und umfasst etwa 200 Quadratmeter. Eine von den Spielern lang ersehnte neue Heizungsanlage wurde installiert. Drei neue Toiletten, zwei Umkleidekabinen mit Duschen und zwei Abstellräume wurden gebaut. Außerdem richtete man einen großen Jugendaufenthaltsraum ein. Hier werden in Zukunft die richtigen Taktiken überlegt und Siege gefeiert. Damit habe man nun das gesetzte Ziel erreicht und eine langjährige Vision Wirklichkeit werden lassen.
Auch das Finanzierungskonzept habe funktioniert. »Laut Angebot hätte dieses Projekt etwa 167 000 Euro gekostet«, so Eikenhorst. »Dank der enormen Eigenleistung der Vereinsmitglieder, aber auch durch die Firmen und Institutionen, die uns mit Maschinen, Spenden und Lieferung von Materialien zu günstigen Kursen unterstützt haben, konnte das Bauvorhaben dennoch in die Tat umgesetzt werden.«
Außerdem habe man aufgrund der langfristigen Planung einige Rücklagen bilden können, mit denen etwa 25 Prozent des Materialbedarfs gedeckt werden konnte. Seitens der Stadt Rahden habe es zudem aus der Sportpauschale und als Reparatur-Beihilfe zur Sanierung der Heizung eine Summe gegeben, die 15 Prozent des Bedarfs an Material abgedeckt habe.
Der Dank galt allen Helfern und Spendern, die »ihr Geld und ihre Freizeit sinnvoll investiert haben«. Schließlich sei der Bau auf die Zukunft des Vereins und damit in erster Linie auch auf die Jugend ausgerichtet. »Und eine Investition in die Jugend macht sich immer bezahlt«, betonte der Vorsitzende und übergab das Wort an den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Hesse.
Dieser war nicht nur von dem Gebäude begeistert, sondern auch von dem unglaublichen Zusammenhalt der Mitglieder, ohne die das Projekt gescheitert wäre. So viel Einsatz würde man in der heutigen Zeit nur noch selten sehen. Hesse bedankte sich auch bei den Ratsmitgliedern, die immer wieder die Union und ihr Bauvorhaben unterstützt haben.
Auch Ortsvorsteher Werner Rohlfing gratulierte dem Verein zum neuen Sportlerheim. »Union Varl« sei schon ein besonderer Verein, wenn es ihm gelinge, die Jugendlichen nicht nur für den Sport, sondern auch für freiwillige Arbeiten zu begeistern. »Wer die Jugend hat, hat die Zukunft«, erklärte Rohlfing. Dass es noch möglich ist, trotz der leeren Kassen allerorts, etwas so Wertvolles zu schaffen, verdiene Hochachtung.
Abschließend überreichte Gerd Lange dem Vorsitzenden im Namen der Varler Dorfgemeinschaft symbolisch eine Karte. Das eigentliche Geschenk zierte bereits den Giebel des Gebäudes: Der Platz in der Dachspitze schien wie gemacht für das beleuchtete »Union-Varl-Emblem«.
Mit einem Torschießen der Redner sollte das neue Vereinsheim auch aus sportlicher Sicht eingeweiht werden. Im Tor stand dabei ein Spieler aus der D-Jugend: Marcel Redeker hielt einen Ball nach dem anderen und ließ sogar den Vorsitzenden scheitern.
Nach der offiziellen Einweihung stand der »United Park«, wie das Sportgelände mit dem Vereinsheim nun genannt wird, jedem zur Besichtigung offen. Für das leibliche Wohl der Gäste war gesorgt, so dass die Unioner mit Unterstützung der Band »Extra3« noch lange feierten.

Artikel vom 01.08.2006