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Weltrekord der Frauen

Schwimm-EM: Nicole Hetzer gewinnt Silbermedaille

Budapest (dpa). Gold und Weltrekord für das Frauen-Quartett über 4 x 100 m Freistil und Silber für Nicole Hetzer über 400 m Lagen: Deutschlands Schwimmer haben bei der EM einen tollen Start hingelegt.
»Ich bin super happy«, sagte die Burghausenerin Hetzer nach ihrem Riesenrennen. Antje Buschschulte wurde zur tragischen Figur und war nach ihrem Halbfinal-Fehlstart über 50 Meter Schmetterling untröstlich: »Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich ins Wasser falle.« Im Vorlauf war die WM-Fünfte in 26,48 Sekunden deutschen Rekord geschwommen.
Petra Dallmann, Daniela Götz, Britta Steffen und Annika Liebs ließen der Konkurrenz über 4 x 100 m Freistil in 3:35,22 Minuten nicht die Spur einer Chance. Überglücklich fielen sie sich nach ihrem Coup in die Arme. »Wir sind super stolz. Das ist fantastisch«, sagte Annika Liebs. Britta Steffen: »Ich bin fast geschockt über diese Zeit.« Petra Dallmann ergänzte begeistert: »Wir schwimmen jetzt auch in einer anderen Welt mit.«
Nach vier Jahren hatten sie sich den Weltrekord zurückgeholt. Zweite wurden die Niederlande vor Frankreich. Die Männer mussten sich in 3:18,21 Minuten mit Platz fünf begnügen. Europameister wurde Italien. BWL-Studentin Nicole Hetzer war mit sich rundum zufrieden nach Platz zwei über 400 m Lagen in 4:37,97 Minuten hinter der Weltjahresbestzeit schwimmenden Italienerin Alessia Filippi (4:35,80). »Ich wollte Bestzeit schwimmen. Und das war ja jetzt deutlich.« Ihre persönliche Bestmarke lag bisher bei 4:40,20 Minuten. Jetzt will sich die 27-Jährige noch »einen Kindheitstraum« erfüllen und den 24 Jahre alten deutschen Rekord von Petra Schneider knacken.
»Ich wollte noch ein bisschen schneller schwimmen«, sagte Antje Buschschulte nach ihrem Halbfinal-K.o. mit Tränen in den Augen. Die 27 Jahre alte Studentin konnte es nicht fassen: »Ich bin sauer auf mich selbst. Im Rückenrennen rutsche ich hoffentlich nicht ab.« Daniela Samulski (Wuppertal) zog als Halbfinal-Vierte in den Endlauf ein.
Der Wiesbadener Europarekordler Helge Meeuw erreichte als Halbfinal-Vierter, Steffen Driesen (Wuppertal) als Achter das Finale über 100 m Rücken.

Artikel vom 01.08.2006