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»Dienst am Bürger« im Mittelpunkt

Erster Polizeihauptkommissar Rainer Dohm trat jetzt in den Ruhestand

Von Peter Schelberg (Text)
und Jörn Hannemann (Foto)
Bünde (HK). Gestern war sein letzter Arbeitstag in der Autobahnpolizeiwache in Herford: Erster Polizeihauptkommissar Rainer Dohm, langjähriger Leiter der Dienststelle an der Ahmser Straße, tritt in den Ruhestand.

Seit 1991 war der gebürtige Meller bei der Autobahnpolizei tätig. 1967 begann seine Polizei-Laufbahn in Münster. Es folgten Stationen in Wuppertal und Solingen, von 1974 bis 1980 war Dohm Lehrer an der Landespolizeischule in Stukenbrock. 1980 wechselte er zur Kreispolizeibehörde nach Herford, war zuletzt stellvertretender Stationsleiter in Bünde, bevor er an die Ahmser Straße umzog.
»Die Arbeit hat mir immer Freude gemacht und es hat sich viel bewegt in dieser Zeit«, blickt er zurück. In seine »Amtszeit« als Chef der Autobahnpolizeiwache fiel die Phase der Grenzöffnungen im Osten Europas. Die hatte eine enorme Zunahme des Verkehrsaufkommens zur Folge, und auch die Kriminalität wurde nicht weniger auf der A2 und der A 30: »Die Wende war das Top-Ereignis, das zu einer kompletten Umstrukturierung der Autobahnpolizei geführt hat«, sagt Dohm.
Der Ausbau der Autobahn 2 im Zuge der Expo 2000 trug neben einer Verringerung der Unfallzahlen dazu bei, die immer größeren Massen an Autos und Lkw aufzunehmen, die auf der A 2 - im Volksmund auch »Warschauer Allee« genannt - nach Osten oder Westen unterwegs sind. »Im Schnitt 80 000 Fahrzeuge täglich in beiden Richtungen, mit einem Lkw-Anteil von 25 Prozent«, veranschaulicht der 60-jährige Wachleiter die Größenordnung. Vor allem der Schwerlastverkehr hat enorm zugenommen.
Neben Einsätzen bei Verkehrsunfällen und zur Verkehrsüber-wachung war und ist die Verfolgung von Straftaten - Zigarettenschmuggel, Raubüberfälle, Verschieben gestohlener Autos, Menschenhandel - ein Schwerpunkt der Arbeit.
Der »Dienst am Bürger«, bei Unfällen und Notlagen schnell am Einsatzort zu sein und zu helfen - das war für Dohm und seine Mannschaft stets ein wichtiges Ziel: »Denn gerade die Autobahn ist ein Bereich, in dem man sehr hilflos ist, wenn man eine Panne hat oder aus anderen Gründen Unterstützung braucht.«
Dabei machen vor allem die hohen Geschwindigkeiten vieler Verkehrsteilnehmer die Arbeit der Einsatzkräfte oft sehr gefährlich.
Im Ruhestand will sich der verheiratete Vater von vier Söhnen wieder mehr seiner Familie widmen und sportlich aktiv bleiben: »Fahrradfahren, Radreisen und Schwimmen stehen dabei ganz oben auf der Liste.« Polen bis hinauf zur Hohen Tatra will Dohm als nächstes erkunden, ansonsten zieht es ihn aber eher an Spaniens sonnige Mittelmeerküste.
Als Nachfolger Dohms wird Polizeihauptkommissar Norbert Altemöller die Leitung der Autobahnpolizeiwache übernehmen.

Artikel vom 01.08.2006