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Alte Moorpresse im Einsatz

Landfrauen Pr. Ströhen zeigen Presstorf-Herstellung


Tielge/Rehden (WB). Die Aktion »Torfgewinnung wie vor 50 Jahren«, inszeniert von den Pr. Ströher Landfrauen mit Unterstützung durch junge Mitglieder des Heimatvereins Pr. Ströhen und den »Freunden vom Geestmoor«, wurde am Sonntag am Rande des Geestmoores in Rehden veranstaltet.
Den ganzen Tag über hatten die Besucher die Möglichkeit, eine nach dem Krieg gebaute und nach Tielge verkaufte Moorpresse, wo sie von dem Altmaschinenfreund Reinhold Meier restauriert wurde, in Betrieb zu erleben. Im Schweiße ihres Angesichtes gruben zwei Helfer den Torf und füllten ihn mit ihren Schippen in den Einführtrichter der Maschine. Unter ständiger Hinzugabe von Wasser wurde er zu einem zähen Brei verrührt und dann durch die Presse zu einem festen Band geformt.
Als solches verließ der Presstorf die Maschine und wurde von einem Helfer in etwa 25 Zentimeter lange Stücke zerschnitten. Diese wurden auf Holzbrettern zu den Lagerplätzen getragen, wo der Torf bis zu seiner weiteren Verarbeitung trocknen kann.
Angetrieben wurde die Moorpresse über die Zapfwelle eines nur 15 PS starken Deutz-Schleppers aus dem Baujahr 1950, den ebenfalls Reinhold Meier zur Verfügung stellte. Für die Arbeit im Moor war er mit Zwillingsbereifung versehen worden.
Bereits am frühen Morgen begannen die Helferinnen und Helfer mit den Aufbau ihrer Gerätschaften. Nach einem zünftigen Frühstück mit Schinken- und Wurstbroten, Kaffee und »Ströher Schwatten« begann dann die Arbeit. Die Landfrauen boten auf einem alten, mit Tischlaken aus Leinen bedeckten Ackerwagen Platenkuchen, Getränke und auch Brotwasser an.
An einem Informationsstand wiesen sie auf ihre Arbeit und auf Sehenswürdigkeiten in Pr. Ströhen hin. Gisela Cording, Anja Seeker und Erika Spreen vom Landfrauenvorstand freuten sich besonders über die aktive Hilfe seitens der Rehdener Geestmoorfreunde. Als Helfer in Not und Gefahr konnten sie auch die Feuerwehrleute aus Düversbruch und Hemsloh willkommen heißen, die mit ihren Löschfahrzeugen - für alle Fälle - beim Aussichtsturm am Eingang des Moores Position bezogen hatten. Auf dem Parkplatz des Aussichtsturmes hatten die Heimatfreunde auch einen Imbissstand eingerichtet, an dem sich die Besucher mit Bratwürstchen und Steaks stärken konnten.
Das Ziel der Veranstaltung, den Besuchern einmal zu zeigen, wie vor 50 Jahren die Torfgewinnung im sachgemäßen Umgang mit guten alten Torfmaschinen erfolgt sei, habe man im vollem Umfange erreicht, meinte am Abend Erika Spreen aus Tielge, die ihren Torfplacken im Geestmoor für die Arbeit zur Verfügung stellte.

Artikel vom 02.08.2006