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Mit vielen Schrauben auf Du und Du

Oldtimerfreunde Versmold laden zur Traktoren-Ausstellung am Sonntag, 3. September, ein

Versmold (mh). »Mit den meisten Schrauben sind wir auf Du. Nur die, die nicht wollen, die siezen wir.« Ulrike Garner lässt keinen Zweifel: Die Beschäftigung mit Oldtimern, besonders mit Oldtimer-Traktoren, ist eine ganz besonders liebevolle. Entsprechend hoch ist der ideelle Wert der aufgearbeiteten und hochglanzpolierten Fahrzeuge. Und solche zeigen die Oldtimerfreunde Versmold am Sonntag, 3. September, bei ihrer Traktoren-Oldtimer-Ausstellung.

Von 10.30 bis 18 Uhr können Oldtimer-Interessierte und solche, die das Hobby kennen lernen möchten, auf dem Hof Plogmann am Alten Schießstand die betagten Traktoren und Zugmaschinen begutachten und bestaunen.
»Bedingung für die Zulassung zu der Schau ist, dass die Maschinen mindestens dreißig Jahre alt sind«, erklärt Hans-Rudolf Bentfeld von den Oldtimerfreunden. Wer ein solches Exemplar noch in der Scheune stehen hat und es gerne auch einmal zeigen möchte, kann es bei Kalle Queisser bis zum 15. August unter % 0 54 23/68 45 anmelden. Wichtig ist aber: Es geht bei der Ausstellung um Traktoren und Zugmaschinen, nicht um Autos.
»Wir rechnen mit bis zu 40 Ausstellungsstücken«, sagt Hans-Rudolf Bentfeld. Das älteste Fahrzeug, das bislang angemeldet ist, ist ein Lanz von 1921. »Der erste selbstfahrende Traktor mit Vollgummibereifung« - schon beginnen die Augen der Oldtimerfreunde zu leuchten. Das ist es auch, was den Versmolder Club mit 30 Aktiven ausmacht: Fachsimpeln in familiärer Atmosphäre - im Fachjargon »Dieselgespräche«. Schon am Motorklang können die Profis oftmals über Marke und Maschine entscheiden.
Basteln, Reparieren und Aufarbeiten alter Maschinen: »Man kauft sich einen alten Traktor und arbeitet dann bis zu ein Jahr lang daran«, erklärt Hans-Rudolf Bentfeld. Wenn man so lange an einer Maschine arbeite, entwickele sie regelrecht eine Seele. Die Ersatzteile bekomme man über Beziehungen, aus Restbeständen und dem Internet. »Oft verwenden wir auch Nachbauten. Dafür hat sich mittlerweile ein erstaunlich großer Markt entwickelt.«
Und natürlich die Ausfahrten an der frischen Luft. »Das ist einfach das Nonplusultra«, schwärmt Hans-Rudolf Bentfeld. Und deswegen veranstalten die Freunde eine solche Traktorenschau auch nur alle zwei Jahre. In dem Jahr dazwischen brechen sie zu großer Fahrt auf, zur »Hauptausfahrt«.
Geselligkeit ist dabei immer der wichtigste Aspekt. »Wir haben ein gemeinsames Hobby und wollen die Tradition nicht aufgeben«, erklärt Hans-Rudolf Bentfeld. Letzteres scheint gesichert: Das Interesse der Jugendlichen sei erstaunlich groß. Zudem sei es kein reines Männerhobby: Fast ein Drittel der Aktiven sind Frauen.
Ein modernes Hobby also, und bei der Ausstellung am dritten September ist für jeden etwas dabei: Neben der Schau wird es auch Geschicklichkeitsübungen auf den »motorisierten Gefährten« geben, auch für die leibliche Verpflegung ist gesorgt. Der Erlös kommt einem gemeinnützigen Zweck zu Gute.

Artikel vom 31.07.2006