01.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Frühäpfel besonders süß und saftig«

Durch drei Wochen weniger Wachstum erwartet Obsthof Hentzschel geringere Ernte

Von Gerhard Gläsker
Bünde/Rödinghausen/Kirchlengern (BZ). Der »Astra« mit seinem süßsauren Geschmack bringt Erfrischung, ist saftig und schmeckt ganz einfach gut. Er ist ein Frühapfel neben dem Klarapfel, die zur Zeit in den Obstplantagen von Matthias Hentzschel auf der Sonnenseite des Wiehen in Rödinghausen solwie im gesamten Bünder Land geerntet werden. »Die Ernte für die frühen Sorten wird noch drei Wochen andauern, und zwar werden die Früchte von den Bäumen zweimal in der Woche gepflückt«, erläutert Matthias Hentzschel. Jeden Tag wird jetzt bis in den Herbst hineingeerntet. Arbeit über Arbeit, aber immer an der frischen Luft.

»Wir haben auch noch Erdbeeren, aber nicht mehr in den Mengen wie noch vor einigen Wochen. Die späten Sorten können wir noch bis zum Herbst ernten, so dass auch im Oktober noch die rote, sehr beliebte Beerenfrucht zu bekommen ist«, gibt der Obstbauer den augenblicklichen Stand dieser Frucht weiter.
Mit den Sommerhimbeeren ist jetzt Schluss, auf die Herbsthimbeeren müssen die Kunden noch zwei Monate warten. Die Heidelbeere und die Johannisbeere wird jetzt gepflückt, mit dem ernten der Brombeere hat Hentzschel gerade begonnen. »Die große Hitze hat den Reifungsprozess der Brombeeren stark vorangetrieben«, beobachtete Hentzschel.
Viel Arbeit steht auf den Plantagen des Rödinghausener Obsthofes noch bevor. Nach den Frühäpfeln steht die Ernte der Sorten »Vita Bella« und »Stark Earliest« bevor. »Piros« und »Jamba« sind dann reif, bevor die Winteräpfel geerntet werden. Im Augenblick läuft auch die Birnenernte mit »Bunte Juli«.
Matthias Hentzschel: »Für die Frühäpfel gilt Ýpflücken und sofort essenÜ. Auf Wochenmärkten und auf unserem Hofladen verkaufen wir die Frühen.« Insgesamt 30 Sorten Äpfel hält der Obsthof jeweils zu den verschiedenen Zeiten bereit. Ein großer Teil wird in den hofeigenen Kühlhäusern eingelagert. »Dadurch erreichen wir, dass wir Äpfel das ganze Jahr über frisch anbieten können«, sorgt der Obstbauer schon jetzt für die dunklen Monate vor.
Die gesamte Ernte bewerkstelligt er mit vier Leute. »Es ist in der heutigen Zeit unheimlich schwer, engagierte Arbeitskräfte zu bekommen. Die Motivation fehlt ganz einfach«, spricht Hentzschel aus Erfahrung.
Insgesamt fällt die Ernte in diesem Jahr geringer aus. Die Äpfel- und Birnenbäume haben zwei Wochen später geblüht als normal. Durch die starke Hitze hat die Ernte eine Woche früher begonnen, so dass drei Wochen Wachstum fehlen. »Deshalb sind die Äpfel und Birnen kleiner, haben aber einen guten Geschmack«, hat Hentzschel festgestellt.
Wie die Herbst- und Winterernte ausfällt, hängt davon ab, ob es in den nächsten Wochen noch regnet. »Bekommen die Bäume bald mehr Wasser, ist auch mit dickeren Früchten zu rechnen, denn dann können die Bäume den jetzt bestehenden Flüssigkeitsverlust schnell ausgleichen«, ist sich der Rödinghausener Plantagenbesitzer sicher.
Im Augenblick pflückt der Chef tagtäglich mit Ulrike Thies (25). Sie studiert in Onsnabrück Gartenbau und absolviert bei Hentzschel ihr Praxis-Semester. »Wir kannten uns schon, und deshalb freue ich mich, dass ich hier in Rödinghausen meine Praxis bekomme«, lächelt die 25-Jährige, die mit großer Intensität bei der Arbeit ist und einen guten Job leistet.

Artikel vom 01.08.2006