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Der leckere Weg vom
Grillzubi zum Meistergriller

Erster Bratwurst-Club hat schon 6000 Mitglieder


Verl (cb). Sommerzeit - Grillsaison! Jeder zweite Deutsche greift in der heißen Jahreszeit regelmäßig zu Bratwurst, Kohlesack und Gitterrost. Was für die einen eine gemütliche Freizeitbeschäftigung darstellt, ist für die anderen die Kunst um einen kulinarischen Klassiker. Für sie geht es um mehr, als um ein bisschen Fleisch. So auch für Hendrik Donner.
Der 36-Jährige ist seit kurzem Mitglied im ersten deutschen Bratwurst-Club, der in Verl gegründet wurde. Seine Devise: An die Kohlen, fertig, los! Grillen bis die Stimmung glüht, lautet das Motto beim Bratwurst-Club, den der heimische Fleisch- und Wurstwarenspezialist Kleinemas aus Verl-Sürenheide aus der Taufe gehoben hat. Alle Grill-Fans können hier kostenlos und ohne weitere Verpflichtungen Mitglied werden und profitieren anschließend von vielen Vorteilen und Aktionen. Die Mitglieder steigen unter anderem in fünf Jahren vom Grillzubi« über den »Grillgesellen« bis zum »Meistergriller« auf. »Eine tolle Idee«, findet Hendrik Donner, der in der schönen Jahreszeit mindestens einmal in der Woche grillt. Ob nun Putensteak, Schweinekotelett, Spieße oder Bauch - eines darf nicht fehlen: die Wurst - ob kurz, lang, dünn, dick, grob oder fein. Eines haben all seine Bratwürste gemeinsam: Sie sind Donners beliebteste Stücke auf dem Grill. „Rundum schön braun und knusprig, innen schön saftig“, beschreibt er den ultimativen Phosphat-Schlauch. Dabei wird das Objekt der Begierde angestochen, »damit sie nicht platzt«, so »Chefkoch« Donner, »und von allen Seiten gebräunt. Bloß auf Bier sollte man gänzlich verzichten - das ist eine Sünde.« Mit Ehefrau Tanja (35) bildet Hendrik Donner ein prima Grill-Gespann. Sie teilt seine Leidenschaft. Der Eintritt in den Bratwurst-Club war für den stolzen Besitzer von einem Kohle-, einem Elektro- und einem Gasgrill-Gerät eine Frage der Ehre. Wie übrigens für die meisten der knapp 6000 Mitglieder, die dem kuriosen Club der kulinarischen Klassiker in einem Zeitraum von gerade mal acht Wochen beigetreten sind. Clubsitz ist die Fleischerei Kleinemas.
Bei der traditionellen Landmetzgerei, die seit 85 Jahren am Standort Ostwestfalen tätig ist herrscht Erstaunen: »Mit solch einem großen Zuspruch hätten wir im Leben nicht gerechnet«, erklärt Clubsprecher Sven Nöcker (32), der die Firma werbewirksam vertritt und natürlich selber auch Mitglied und begeisterter Griller ist. Nicht ohne Stolz verweist er auf die beiden wohl prominentesten Mitglieder des Bratwurst-Clubs: Boxer Schulz und TV-Koch Ralf Zacherl. Die beiden Stars gehörten zu den ersten Anhängern der Klub-Kultur, die in den kommenden Monaten noch kräftig ausgebaut werden soll. Alle Mitglieder erhalten einen Ausweis und eine Grillzange als Begrüßungsgeschenk, in der kälteren Jahreszeit ist ein Wintergrillen geplant. »Zudem wollen wir eine Club-Bratwurst herausgeben und eine eigene Club-Kollektion nur für Mitglieder.«

Artikel vom 29.07.2006