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Der großen Hitze folgt
nun ein milder Herbst

Bernhard Michels veröffentlicht neuen Wetterkalender

Von Ralf Benner
Kreis Höxter (WB). (WB). Die Hitzewelle, die uns in diesem Monat schwitzen lässt, hat der kreisweit bekannte Wetterfrosch Bernhard Michels aus Großeneder in der Tendenz vorhergesehen. »Beim meteorologischen Siebenschläfer am 7. Juli war es sehr warm. Die Wahrscheinlichkeit, dass der mitteleuropäische Sommer dann sehr heiß wird, war sehr hoch, sie lag etwa bei 70 Prozent«, erläutert er.

Der Sachbuchautor für Natur- und Wetterbeobachtung geht aufgrund seiner Studien davon aus, dass die hohen Temperaturen im August anhalten und es einen »heißen Herbst« mit einem sehr milden September geben wird. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 75 Prozent. Der außergewöhnlich heiße Juli sei dafür der Grund: Mit momentan 20,1 Grad Celsius, die in diesem Monat im Schnitt erreicht wurden, liegt die Temperatur schon jetzt 1,8 Grad über dem Durchschnittswert von 18,3 Grad, der üblich für diesen Monat sei.
Und es soll noch heißer werden. »Der Hitzerekord von 40,2 Grad, der am 27. Juli 1983 in der Oberpfalz erreicht wurde, wird in diesen Tagen noch gebrochen«, prophezeit Bernhard Michels. Bei einem Sommer mit so extrem hohen Temperaturen müsse jedoch auch davon ausgegangen werden, dass ein harter Winter folgt und es in den Monaten Januar und Februar sehr kalt wird.
 Bernhard Michels hat in diesen Tagen bereits sein viertes Buch veröffentlicht. Es trägt den Titel »Der Natur- und Wetterkalender 2007 für Naturbeobachtungen und Arbeiten im Garten«. Natürlich könne er das Wetter oder den Naturverlauf nicht für das ganze Jahr vorherbestimmen, erklärt der 45-jährige Krankenpfleger. Er kommt ursprünglich aus der Landwirtschaft und sammelt seit 15 Jahren meteorologische Daten in der Warburger Börde und wertet diese aus.
 Denn es gebe im Laufe des Jahres zahlreiche Wetterlagen, die mit auffallender Regelmäßigkeit über das Land ziehen und aus denen sich statistische Erkenntnisse gewinnen lassen. Michels räumte jedoch ein, dass die globale Erwärmung zunehmend genaue Vorhersagen unmöglich mache und früher noch gültige Bauernregeln heute so nicht mehr zutreffen.
 »Es gibt aber eine Menge Anzeichen in der Natur, die uns erkennen lassen, ob zum Beispiel der Frühling schon Einzug gehalten hat oder nicht. Die Natur kennt zehn Jahreszeiten, die ich in meinem Buch anhand von Pflanzenphasen vorstelle«, sagt der Großenederer. Diese markanten Zeichen haben auch für den Gartenbau und die Landwirtschaft eine große praktische Bedeutung.
 Zudem können nach Ansicht von Michels aus langjährigen Daten nützliche pflanzengeographische und klimatologische Erkenntnisse gewonnen werden. Nach den »natürlichen« Jahreszeiten lassen sich neben der Garten- und Feldarbeit auch Freizeit, Urlaub, Feste und vieles andere ausrichten. »Und Pollenallergiker wissen den Naturkalender ganz besonders zu schätzen«, so der Sachbuchautor.
Als Besonderheit finden sich in seinem neusten Buch nützliche Gartentipps. »Wenn man sich im Garten an den Naturkalender hält und das Wetter zudem ein wenig im Auge behält, dann kann man fast gar nichts mehr falsch machen«, verspricht Michels. Ferner finden sich in seinem Werk, das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist, detaillierte Angaben zu Festen und Feiertagen, Brauchtum, Namens- und Gedenktage, Sonnen- und Mondstand.


Artikel vom 29.07.2006