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Bereits zum dritten Mal RV-Meister

Anton Golombek befasst sich seit 51 Jahren mit Brieftaubensport - viele Erfolge erzielt

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). »Ein bisschen Ahnung von Tauben habe ich schon«, lacht Anton Golombek, befragt nach dem Rezept seiner Erfolge. Er hat jetzt zum dritten Mal die RV-Meisterschaft gewonnen. Zahlreiche Siege konnte er im Laufe der Jahre erringen, mehr als 90 Pokale hat er zu Hause stehen, zahllose Spitzenplätze zu verbuchen.

Auch in dieser Jahr ist es gut gelaufen. So gewann er die A-Meisterschaft (vier Vorgenannte auf zehn Flügen) und die B-Meisterschaft (fünf Beste auf allen 13 Touren), die Weibchenmeisterschaft, und die für jährige Tauben. Außerdem belegte er jeweils den dritten Platz bei den Vorbenannten und bei der Vogelmeisterschaft. Zudem erreichte Anton Golombek den vierten Platz der Fluggemeinschaft, also für die gesamte Region.
Viel Erfahrung gehört nach Ansicht des Züchters dazu, um Erfolg zu haben. Die hat er, schließlich beschäftigt er sich bereits seit 51 Jahren mit Brieftauben. Er stammt aus Ratibor in Schlesien. Dort hatte sein Onkel Tauben, da und bei Bekannten half er schon als Kind beim Säubern und Versorgen der Tiere mit. In seiner Heimat verbuchte er bereits mit 16 Jahren Erfolge: Unter 400 Züchter kam er unter die ersten 20.
Als er 1989 nach Schloß Holte-Stukenbrock kam und in einer Tischlerei in Rietberg arbeitete, dauerte es nicht lange und er hatte wieder eigene Tauben. Schon am Arbeitsplatz knüpfte er Kontakt zu Taubenfreunden.
»Die ersten Tiere hier habe ich bei Meinolf Venne und Reinhard Pähler gekauft, von Hugo Feldhaus bekam ich einige sogar geschenkt«, erzählt der neue RV-Meister, der seinen Schlag seit dem Jahr 2000 am Rahmkeweg hat. »Als ich anfing, war es schwierig. Innerhalb von vier Jahren war ich auf vier verschiedenen Grundstücken.«
Doch die Erfolge stellten sich ein. RV-Meister war er bereits 1997, und auch 2002. In jenem Jahr hatte er auch den besten Vogel und das beste Weibchen und gewann die Vogelmeisterschaft. »Seit elf Jahren bin ich immer in der Spitze dabei«, erzählt er nicht ohne Stolz, dass sich die viele Arbeit auszahlt. Auch bei Ausstellungen sei er seit zwölf Jahren immer unter den ersten drei gewesen, häufiger ganz vorn als auf Platz 3.
Gut 150 Tauben hat der 57-Jährige derzeit in seinem Gartenschlag, darunter auch die älteste mit 19 Jahren. »Es ist die legendäre 255 von Hugo Feldhaus. Der Vogel holte 70 Preise und wurde fünf Mal Erster«, erklärt Golombek. Nun erhalte er hier sein Gnadenbrot, während seine Enkel fliegen.
Um auf Dauer erfolgreich zu sein, müsse man durch Zukäufe seine Zucht immer verbessern. »Aus einem Esel kriegt man kein Rennpferd«, fehlt es ihm nicht am passenden Vergleich. So habe er beispielsweise einige Tauben, die an Olympia teilnahmen, zur Nachzucht gekauft. Die besten Tieren kämen aus Belgien und den Niederlanden, für ein Spitzentier müssten schon mal zwischen 500 und 1000 Euro bezahlt werden.
Und auf die gute Pflege kommt es auch an. Zweimal am Tag wird sauber gemacht, morgens und abends fliegen die Tauben und zweimal in der Woche baden sie. »Außerdem bekommen sie nur bestes Futter, das ich selber mische, und dazu noch selbst angebautes Gemüse«, beschreibt der Taubenzüchter die aufwändige Arbeit. Mindestens vier Stunden täglich wendet er für größtes Hobby auf.
Bei der großen Hitze, die dezeit herrscht, sei natürlich besonders viel Pflege und ausreichend Wasser nötig. Eins ärgert ihn jetzt schon sehr. »Meiner Meinung nach müssten die Jungtaubenflüge verschoben werden. Die Tiere leiden darunter«, sagt Anton Golombek. Erfahrenere kämen damit besser zurecht.
Als er von seinen Erfolgen in diesem Jahr erzählt, will er auch erwähnt wissen, dass ihm viele halfen, als er Ende vergangenen Jahres lange schwer krank war. Stellvertretend nennt er Wolfgang Drzymalla, Horst Walpulski und Martin Brinkmann, die sich um seine Tauben kümmerten.

Artikel vom 28.07.2006