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Vereine mit Schiri-Soll müssen Spielleiter für die C-Liga stellen

Senioren-Staffeltag des Sportkreises Warburg: zu wenig Schiedsrichter

Von Günter Sarrazin
Scherfede (WB). Die Spiele der Kreisliga C des Sportkreises Warburg werden zumindest in der ersten Hälfte der neuen Fußball-Saison nicht von amtlichen Schiedsrichtern geleitet. Die Vereine, die ihr Schiedsrichter-Soll nicht erfüllen, müssen Spielleiter für diese Partien stellen. Das wurde am Mittwochabend beim Staffeltag des Sportkreises Warburg in Scherfede beschlossen.


Im Sportkreis Warburg gibt es (wie bereits am Dienstag dieser Woche exclusiv vom WESTFALEN-BLATT berichtet) zu wenig Fußball-Schiedsrichter. Die Konsequenz wurde den Vereinsvertretern beim Staffeltag von Kreisschiedsrichter-Obmann Werner Becker präsentiert. »Wir können nicht mehr alle Seniorenspiele besetzen«, betonte der Neuenheerser. Becker lamentierte nicht lange, sondern stellte den Vereinen einen vom Kreisschiedsrichter-Ausschuss und vom Vorstand des Sportkreises Warburg erarbeiteten Lösungsvorschlag vor. Dieser wurde nach einer lebhaften Diskussion mit knapper Mehrheit von den Vereinsgesandten abgesegnet.
Die Spielleiter-Ansetzungen in den beiden C-Ligen werden vom 13. August bis zum 3. Dezember 2006 wie folgt geregelt: Die Spiele werden von Mitgliedern der Vereine geleitet, die ein Schiedsrichter-Soll haben. Die verantwortlichen Vereine werden im Spielplan hinter den Paarungen genannt. Verantwortlich dafür, dass der zuständige Verein den Schiedsrichter stellt, ist der jeweilige Vorsitzende. Er muss nicht der Spielleiter sein, sondern kann und sollte vielmehr Mitglieder aus seinem Verein für diese Aufgabe gewinnen. Der jeweilige Heimverein hat den Spielleiter mindestens zehn Tage vor dem Spiel beim Vorsitzenden des zuständigen Vereins einzuladen. Den Spielleitern stehen pro Partie Spesen in Höhe von 16 Euro zu sowie ein Kilometergeld in Höhe von 30 Cent pro Kilometer. Der Spielleiter ist für die ordnungsgemäße Versendung des Spielberichtes an den Sportkreis Warburg zuständig.
Am stärksten von der Regelung betroffen sind die Vereine SV Bonenburg, VfR Borgentreich, SV Teutonia Ossendorf und Warburg 08, die jeweils zwei Schiedsrichter zu wenig haben und somit vom Saisonstart bis zum letzten Spieltag vor der Winterpause jeweils 16 C-Liga-Spiele leiten müssen.
Jeweils acht C-Liga-Begegnungen leiten müssen nun Nicht-Schiedsrichter der Vereine Sportfreunde Calenberg, SV Dössel, Grün-Weiß Lütgeneder, SC Manrode, SG Menne/Nörde, SuS Rösebeck, SV Scherfede/Rimbeck, FC Siddessen, FC Westheim-Oesdorf und TuS Wrexen, die jeweils einen Schiri zu wenig haben.
Daniel Spieker, Betreuer des FC Westheim-Oesdorf, hatte vorgeschlagen, dass die C-Liga-Spiele im ersten Saisonteil von einem Vertreter der jeweiligen Auswärtsmannschaft geleitet werden sollten. Bei der Abstimmung sprachen sich neun Vereinsvertreter für seinen Vorschlag aus, elf stimmten für den Vorschlag des Kreisvorstandes.
Zehn Vereinsvertreter - alle 30 Fußballvereine des Sportkreises Warburg waren anwesend - stimmten nicht mit ab. »Das waren wahrscheinlich die Vereine, die nicht im Fehlsoll sind. Die haben sich rausgehalten«, meinte ein Besucher des Staffeltages.
Wie bereits am Dienstag berichtet, fehlen im Sportkreis Warburg 18 Schiedsrichter, um alle Pflichtspiele besetzen zu können.
»Weil wir zu wenig Schiedsrichter haben, gehe ich nicht zufrieden nach Hause«, sagte Sportkreisvorsitzender Heinz Scholle. In seinem Schlusswort äußerte er gleich im nächsten Atemzug die Hoffnung, dass bis zum Jahreswechsel eine Wende kommen möge. Kreisschiedsrichter-Obmann Werner Becker rechnete vor, wie diese Wende möglich ist. »Sechs Schiedsrichter aus dem Seniorenbereich müssen noch ihre Leistungsüberprüfung nachholen. Und bislang sind für den im August beginnenden Anwärter-Lehrgang sieben Sportler gemeldet, die im Erwachsenenbereich eingesetzt werden könnten. Wenn alles gut läuft, könnten wir für den Saisonteil 2007 wieder genug Unparteiische haben.«

Artikel vom 28.07.2006