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»Mäuse-Hügel« abgerissen

MSC Harsewinkel baggert sich eine »Super-Schanze«

Harsewinkel (WB). Stolz präsentiert Tony Hanhart, 2. Vorsitzender des Motor Sport Clubs Harsewinkel, den neuen Blickfang im Emstalstadion. »Macht bitte keinen Micky-Maus-Hügel mehr«, hieß es von den Offiziellen des Deutschen Motor Sport Bunds. Und was der MSC daraufhin in Höhe der Fantribüne aufschichtete, schaut gewaltig aus und flößt Respekt ein.

Noch ist die Endhöhe der zwei Meter hohen und 30 Meter langen Sprungschanze nicht erreicht. Aber bereits jetzt kribbelt es, wenn die Gedanken zum 6. August schweifen, wenn in Harsewinkel nach fünf Jahren Abstinenz wieder ein Lauf zur Internationalen Deutschen Supermoto-Meisterschaft stattfindet. Seit Wochen brummen Raupen und Lastwagen durchs Emstalstadion, arbeitet eine mit Schaufeln bewaffnete Helferschar daran, optimale Bedingungen für die Topfahrer zu schaffen. Neben dem Sprunghügel galt es, im Sinne der Sicherheit zwei Kurven auszubauen.
»Normalerweise hat man ein halbes Jahr Zeit zur Vorbereitung, aber in diesem Fall war ja erst Ende Mai klar, dass wir den Zuschlag bekommen«, freut sich Tony Hanhart, der fast seinen gesamten Jahresurlaub in das Großereignis gesteckt hat. Weil die Veranstalter am Lausitzring und in Großenhain zum Rückzieher gezwungen waren, handelte der MSC Harsewinkel flugs und bekam den Zuschlag. Auch deshalb, weil die Fahrer die Bedingungen im Emstal mit dem anspruchsvollen Sand-Asphalt-Kombikurs zu schätzen wissen. Davon konnte sich der Federführende für die Rennserien in Europa, Michael Joos, ein Bild machen, als er mehrere Elitefahrer kontaktierte und zugleich fragte: »Wie sieht denn euer Idealhügel aus?«
»Und den haben wir dann gebaut«, weist der MSC-Vize darauf hin, dass 450 Kubikmeter Lehm und Sand aufgeschichtet werden mussten. Morten Hagemann, ambitionierter Fahrer aus Gütersloh und für den MSC Harsewinkel am 6. August in der »zweiten Liga« am Start, testete als einer der Ersten die Sprungeigenschaften des »Emstal-Gebirges«. 30 Meter Flug - »das macht Spaß«, fiebert der 19-Jährige dem DM-Lauf daheim entgegen. Vater Ralf relativiert prompt das Risiko: »Diese Sprünge sind für Motocrossfahrer kein Problem, das machen die auch, wenn man sie um fünf Uhr morgens weckt.« Nur: Am Rennwochenende 5./6. August bewegen sich nach dem Start 36 Fahrer auf den ominösen Emstal-Hügel zu.

Artikel vom 26.07.2006