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»Dreschflegel« restaurierten  Dreschmaschine

100 Jahre altes Gerät wieder funktionsfähig - Am 19. /20. August wird in Erkeln gedroschen

Borgholz/Natingen (auwi). 100 Jahre ist die Dreschmaschine alt, die in den vergangenen Monaten vom Verein der Freunde alter Landmaschinen und Traktoren »Die Dreschflegel« Natingen/Borgholz wieder in Schwung gebracht wurde. Nun könnte sie wieder - wie bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein - die Getreidegarben in sich hineinschlingen und das Korn vom Stroh trennen.

150 Stunden verbrachten Vereinsvorsitzender August Gievers sowie seine Mitstreiter Willi Ostermann und Klaus Wessler in der Werkstatt des »Museums Dorfgeschichte«, um die Dreschmaschine aus dem Jahr 1906 wieder betriebsbereit zu machen. »Wir haben den Schüttler neu eingerichtet und Verschleißteile erneuert«, berichtet August Gievers aus der Arbeit der vergangenen Monate.
Viel Zeit musste für das Entrosten und den neuen Anstrich aufgewandt werden. 18 Kilogramm Farbe wurde von den drei Natinger Rentnern aufgetragen, um der Dreschmaschine wieder ihr ursprüngliches Aussehen zu geben. Nun ist das gute alte Stück wieder in Ordnung und läuft tadellos. Lediglich die Antriebsriemen sollen noch durch neue ersetzt werden, bevor die teils geflickten alten Riemen ihrem Alter endgültig Tribut zollen und reißen.
Dieses weitere Prunkstück ihrer Sammlung haben die »Dreschflegel« über den Anzeigenteil einer Fachzeitschrift gefunden und nach mehreren Verhandlungen vom bisherigen Besitzer, dem Landwirt Klaus Anders aus Haaren, erworben.
Mit einem Tieflader holte der Frohnhauser Jörg Dickhausen die alte »Geringhoff«- Dreschmaschine mit der Maschinen-Nummer 6632 zum Museum nach Borgholz. Das gewaltige Gerät hat eine Länge von 7,20 Meter, ist 2,45 Meter breit und 2,80 Meter hoch. Stattliche 4380 Kilogramm bringt es auf die Waage.
Nachträglich wurden - vermutlich etwa 1947 - eine Anbaupresse der Firma Claas und ein Sackheber angebaut.
Zehn bis zwölf Arbeitskräfte waren früher beim Dreschen an dieser Maschine im Einsatz. 30 bis 40 Zentner Korn konnten von der zwölf bis 15 PS starken Maschine in einer Stunde gedroschen werden.
Ihren ersten Einsatz vor Publikum wird die restaurierte Dreschmaschine am 19. und 20. August anlässlich der 1150-Jahrfeier des Ortes Erkeln haben. Darauf freuen sich die drei erfolgreichen Hobbybastler der »Dreschflegel«, August Gievers, Willi Ostermann und Klaus Wessler, schon heute.

Artikel vom 25.07.2006