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Ölheizung auf Zukunftskurs

Effiziente Technik nutzt alternative Brennstoffe


Die Steigerung der Energieeffizienz im Raumwärmemarkt gilt politisch als zentrale Antwort auf die allgemeine Energieverteuerung und als wichtiger Beitrag einer zukunftssicheren Energieversorgung. Die gezielte Verbreitung der Öl-Brennwerttechnik würde sehr schnell zu einer spürbar höheren Energieeffizienz im Gebäudebestand führen, erklärt Prof. Christian Küchen, Geschäftsführer des Instituts für wirtschaftliche Oelheizung e.V. (IWO). Der Austausch veralteter Heiztechnik gegen effiziente Brennwerttechnik mit einer solarthermischen Anlage zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung sei unter Kosten-Nutzen-Aspekten eine stets lohnende Energiesparmaßnahme. Mineralölwirtschaft und Heizgeräteinsdustrie rechnen daher mit einem deutlichen Marktanteilsgewinn von Öl-Brenntwertheizungen mit Solarthermie.
Auf lange Sicht könnten verbrauchsarme Ölheizgeräte auch mit alternativen flüssigen Brennstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Rapsöl oder Stroh betrieben werden. Ein solcher Entwicklungsschritt im Bereich des Energieträgers würde den Bedarf an konventionellem Öl ebenfalls reduzieren und zur Versorgungssicherheit beitragen.
Die Mineralölwirtschaft hat in Abstimmung mit der Heizgeräteindustrie Labor- und Feldtestreihen gestartet, um verschiedene Einsatzmöglichkeiten dieser alternativen flüssigen Brennstoffe zu untersuchen. Die Forschungsprojekte konzentrieren sich im Wesentlichen auf zwei Gruppen von Biobrennstoffen: die auf Ölfrüchten wie Raps, Soja oder Sonnenblumen basierenden Biobrennstoffe der ersten Generation sowie auf BTL-(biomass-to-liquids)-Brennstoffe, die über innovative Verfahren aus Pflanzen oder Pflanzenresten synthetisch hergestellt werden. Als Basis für diese so genannten Biobrennstoffe der zweiten Generation sind beispielsweise Stroh, Restholz oder speziell angebaute Energiepflanzen geeignet.
Flüssige Brennstoffe verfügen mithin über nachhaltige, breit gefächerte Zukunftsperspektiven mit langfristig hoher Versorgungssicherheit. Für Küchen ist daher dieses Szenario denkbar: »Die globalen Erdölvorkommen werden gar nicht aufgebraucht, weil neue, zum Beispiel aus Biomasse gewonnene flüssige Kraft- und Brennstoffe, im Laufe der Zeit das konventionelle Erdöl ergänzen und zum Teil ersetzen können.«

Artikel vom 16.09.2006