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»Wartezeit viel zu lang«

Barmer spendet 5 500 Euro für Organtransplantierte


Bad Oeynhausen (mor). Die Barmer Ersatzkasse (BEK) spendet 5 500 Euro an den Verband Organtransplantierter Deutschlands (VOD). BEK-Bezirksgeschäftsführer Gerald Hempelmann überreichte gestern Nachmittag den Scheck im Herzzentrum.
84 Herzen wurden im vergangenen Jahr in Bad Oeynhausen transplantiert. »Viel zu wenig«, sagt Stephanie Schulze Schleithoff. Sie ist im Vorstand des VOD tätig und bemängelt die nach wie vor geringe Bereitschaft zur Organspende. Obwohl diese im Vergleich zu 2005 um 25 Prozent gestiegen sei, liege Nordrhein-Westfalen weit unter dem Bundesdurchschnitt. »Der VOD begleitet nicht nur Patienten und deren Angehörige, sondern will den Menschen klar machen, dass Organspenden lebenswichtig sind«, sagt Stephanie Schulze Schleithoff. Die Wartezeit würden viele Kranke nicht überstehen. Durch ein Kunstherz könnten die Leute zwar am Leben gehalten werden, diese Maßnahme sei aber stets mit Komplikationen verbunden.
Die Gelsenkirchenerin ist im Herzzentrum für Forschung und klinische Studien zuständig. »Bevor ich meine Arbeit hier aufgenommen habe, habe ich wenig von der Organspende gewusst«, sagt Stephanie Schulze Schleithoff. Der VOD, dessen Schirmherrschaft Professor Reiner Körfer übernommen hat, setzt sich dafür ein, Menschen über die Wichtigkeit des Themas zu informieren. Die 5 500 Euro der Barmer habe der VOD bereits für eine Informationsveranstaltung am 8. und 9. Oktober in Gladbeck verplant. »Da werden Fachvertreter aus verschiedenen Bereichen wie Medizin und Theologie, aber auch Betroffene selbst referieren«, sagt Schulze Schleithoff.
Grund der BEK-Spende, erklärt Bezirksgeschäftsführer Gerald Hempelmann, sei ein gesetzlicher Auftrag. »Wie haben uns verpflichtet, jährlich eine feste Summe an Selbsthilfegruppen zu spenden.« Voraussetzung sei lediglich ein Förderantrag der Gruppen, der dann von der Hauptverwaltung in Wuppertal überprüft werde. »Die Organisationen müssen in irgendeiner Form mit Gesundheit zu tun haben«, sagt Hempelmann.

Artikel vom 25.07.2006