25.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

400 Euro für Bild-Restaurierung eingenommen

Versteigerung von Gemälden für guten Zweck - Kunst an der Klus

Von Miriam Pöttker
Oppenwehe (WB). Ein Ausstellungstag unter dem Motto »Kunst an der Klus« fand jetzt im Rahmen des LandArt-Festivals am »Alten Friedhof« in Oppenwehe statt.

Der Tag begann mit einem Open-Air-Gottesdienst, ehe die Besucher die Werke von Künstlern aus der Region bewundern konnten. Claudia Hassebrock aus Oppenwehe zeigte ihre Tiffany-Arbeiten, darunter auch eine Nachbildung der Oppenweher Klus aus Glas. Nach zwei Jahren Arbeit war die kleine Glas-Kapelle nun vollendet und konnte von den Gästen begutachtet werden.
Doris Biebusch und Gesine Schreiber stellten einige ihrer Gemälde aus. Luba Winkelmann, ebenfalls aus Oppenwehe, begeisterte die Besucher mit einer besonderen »Streichholz-Stecktechnik«, mit deren Hilfe aus gewöhnlichen Streichhölzern kleine Häuser wurden - ohne Klebstoff. »Auf diese Weise kann man sogar den Kölner Dom nachbauen«, so die Künstlerin.
Mit schmucker Dekoration aus einfachen Gegenständen, wie Flaschen, konnte Nicole Christiansen aus Sielhorst überzeugen. Unter dem Motto »Träume in Stoff« bewies Anja Schlüter aus Bad Essen, dass man sogar aus den einfachsten Stoffresten mit etwas Kreativität schicke Textilien herstellen kann.
Höhepunkt des Tages war dann die Kunstauktion am Nachmittag. Die aus Berlin stammende, seit acht Jahren in Oppenwehe lebende Doris Biebusch stiftete hierzu fünf von ihr gemalte Bilder. Diese Gemälde, allesamt auf hochwertiger Leinwand ausgeführt und teilweise gerahmt, sollten für den guten Zweck meistbietend versteigert werden. »Das war eine spontane Idee von mir - so spontan, dass ich nicht mehr genug Zeit hatte, neue Bilder zu malen. Die Gemälde hier habe ich vor längerer Zeit gefertigt und hatte sie schon selbst an der Wand hängen.«, so Biebusch.
Mit dem Erlös der Auktion soll das Original-Altarbild aus der »Alten Klus« restauriert werden. Das Bild wurde 1830 von dem Mindener Maler Schirmer gemalt und hing etwa 100 Jahre in der Alten Klus, bis diese Anfang der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts baufällig und daraufhin abgerissen wurde.
In der neuen Martinikirche rückte das wertvolle Altarbild in den Hintergrund, sodass sich der Verein »Oppenweher Klus« entschloss, das Bild restaurieren zu lassen und anschließend auszustellen.
»Das Gemälde ist an sich gut erhalten. Es bedarf lediglich einer fachgerechten Reinigung und die Farben müssten aufgefrischt werden.«, so der Sprecher des Vereins, Peter Kokemor.
In der Nachbildung der Alten Klus, die anlässlich der 775-Jahre-Oppenwehe-Feierlichkeiten im Maßstab 1:2 am Originalstandort errichtet worden war, konnten die Besucher das Altarbild besichtigen. Stemwedes stellvertretender Bürgermeister Dietmar Meier leitete als Auktionator die Versteigerung und rief die Besucher immer wieder zu neuen Höchstgeboten auf. Ein wenig enttäuscht zeigten sich die Veranstalter von der mäßigen Beteiligung, dennoch sei die eingenommene Summe von knapp 400 Euro ein erster Schritt zur Finanzierung des Projektes.
Wie teuer die Restaurierung genau werden wird, ist derzeit noch nicht klar. Erste Angebote werde man in den nächsten Wochen einholen, so Kokemor.

Artikel vom 25.07.2006