24.07.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zusammenhalt prägt Regentschaft

Lea Hüffermann schießt sich mit dem Lasergewehr an die Spitze des Kinderthrons

Von Thomas Meyer
(Text und Fotos)
Oldinghausen (EA). Zusammenhalt und Zusammenwachsen sind zwei Stichwörter, die das Schützenwesen seit jeher prägen. Beim 49. Schützenfest in Oldinghausen kamen sie in besonderer Weise zum Tragen: Der Thron blickte auf ein Regentschaftsjahr zurück, das sich durch beispielhaften Zusammenhalt auszeichnete. Pfarrer Eckardt Koch thematisierte in seiner Eröffnungsrede das Zusammenwachsen der Engeraner Ortsteile - was durch den Besuch aller anderen Engeraner Schützenvereine unterstrichen wurde.

Koch sprach in Vertretung des verhinderten Gemeindepfarrers Joachim Eisemann. Für ihn war es die erste Festeröffnung in Oldinghausen. »Ich wusste gar nicht, wie das bei Euch abläuft«, sagte er den angetretenen Schützen, »aber ich weiß sicher, dass Gewitter zum Festbeginn die gute Stimmung nicht trüben kann.«
Tatsächlich regnete es während gesamten Festumzuges, was die mit Würde schreitenden Schützen und Spielmannszüge (»Frei Weg« Oldinghausen und Enger) aber nicht entmutigen konnte. Vom Gemeindeplatz ging es, angeführt von den Fahnenträgern, zunächst durch die Große Breede. Die erste Einkehr bei Schützenbruder Kurt Götzmann wurde gern angenommen. Im Carport war es trocken, Flüssiges gab es flaschenweise. Dann zog der bunte Umzug über die Sundernstraße weiter zur Königsresidenz am Sportplatz.
Nach einer erneuten Ver-
schnaufpause wurde der Thron mit Böllerschüssen begrüßt, dann schritten die Majestäten Susanne I. Upmeier und Bernd I. Motzek die angetretene Formation ab. Mit Rechtsum und Linksschwenk marschierte der nun komplette Zug zum Bus, um danach noch durch die Oldinghauser Mark zu ziehen.
Nass, aber wohlauf und vom Marsch »Preußens Gloria« getragen kamen Thron und Schützenvolk im Festzelt an, wo die Engeraner Schützen schon hinter der Theke warteten: Beide Vereine bewirten sich gegenseitig bei ihren Schützenfesten - ein weiteres Zeichen für das Zusammenwachsen. Bald trafen auch die befreundeten Vereine im Zelt ein: Schützenvereine und -gesellschaften aus Westerenger, Dreyen, Nordengerland und Schweicheln-Bermbeck, geführt vom Spielmannszug Winterberg.
Danach eröffnete der Vorsitzende Ulrich Brünger den Tanzabend mit der Huldigung der Majestäten: »Ihr habt ein Jahr lang alles gegeben, um der Schützensache ein blendendes Image zu verpassen.« Er bat das Königspaar zum Ehrentanz, dazu spielte die Band »Overdrive« Peter Kents »ItÕs a real good feeling«.
Die Top-40-Band aus Bünde sorgte den ganzen Abend über für professionelle und stimmungsvolle Musikunterhaltung, überzeugte mit einem breit gefächerten Repertoire von Tanzmusik über Schlager bis hin zu Rockigem zu später Stunde.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Kinderfestes. Vorher aber wurde um den Titel des Kinderschützenkönigs geschossen: ein Traum, den Lea Hüffermann schon seit zwei Jahren hegte. Am SCATT-Lasergewehr schoss sie deshalb besonders konzentriert. Mit zehn Schuss holte sie 92 Ring und war damit gleichauf mit einem Konkurrenten. Nun zählte die Zehntelwertung - und die entschieden den Wettbewerb haarscharf für die Achtjährige. Als König nahm sie ihren Klassenkameraden Jan Luka Ackermann (8), an ihren Thron holte sie sich Bruder Lukas Hüffermann (10) und Freunde der beiden.
Nach der Proklamation durfte sich der frische Kinderhofstaat auf der Spielwiese tummeln, wo es einiges zu entdecken gab. Es galt zum Beispiel, Tischtennisbälle mit Wasserpistolen von Flaschen zu schießen oder Münzen auf der Wasseroberfläche zu platzieren, ohne dass diese untergehen. Erstmals konnten beim Luftballonwettbewerb tolle Preise gewonnen werden. Abends gab es noch die Königspolonaise und einen Kinderfackelzug durch die Oldinghauser Mark.

Artikel vom 24.07.2006