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Handwerkliches Potenzial bündeln

LandArt-Festival: Historisches zum Scheunentag wird »leuchtend« inszeniert

Espelkamp (hek). »Was wir haben, wollen wir erhalten«, betonte der Frotheimer Ortsvorsteher und stellvertretende Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Wilhelm Stockmann. Ländliche Alltagsgeschichte zum Anfassen verspricht der Scheunentag am Samstag, 5. August, an Brammeyers Scheune, Stellerieger Straße 17, in Frotheim.

»Handwerkliches Potenzial bündeln und Historisches erhalten« - so formulierten Wilhelm Stockmann, Reinhold Hußmann, Heinrich Steinmann und Friedrich Brammeyer das Ziel der Dorfgemeinschaft. Der Scheunentag am 5. August soll die Geburtsstunde der »Frotheimer Dorfhandwerker« sein. Frotheim habe viele handwerklich begabte Bürger. »Sie haben nun die Chance, sich einzubringen«, so Stockmann.
Ein Arbeits- und Lagerraum, in dem die »Dorfhandwerker« zukünftig alte Gerätschaften wieder auf Vordermann bringen können, steht schon jetzt bereit: Familie Brammeyer habe den Raum »großzügig zur Verfügung gestellt«. Bevor jedoch die erste Bandsäge und eine Drehbank aus den 50-er Jahren in der Werkstatt untergebracht wurden, stand ein gehöriges Stück Arbeit an: In etwa 500 freiwilligen Arbeitsstunden sei das Dach erneuert, ein Pflaster gelegt und die Wände verputzt worden, erzählt Heinrich Steinmann, der die Arbeiten koordinierte. Seinen besonderen Dank richtete er an die vielen ehrenamtlichen Helfer. Nach und nach wolle man die Einrichtung der Werkstatt vervollständigen und die Geräte in einen »Top-Zustand« bringen. Alte Werkzeuge und Maschinen würden dankend entgegen genommen.
Der Scheunentag am 5. August beginnt um 18 Uhr. Die Besucher sind eingeladen, ein Stück historische Regionalkultur zu entdecken. Neben der Ausstellung historischer Werkzeuge und Geräte wird die Zigarrenherstellung den Schwerpunkt der Ausstellung in der urgemütlichen Brammeyer-Scheune bilden. Die Gäste erwartet eine »Zigarrenmacher-Stube wie vor hundert Jahren«, verrät Ortsheimatpfleger Reinhold Hußmann.
Die Veranstaltung gehört in den Rahmen des LandArt-Festivals. Dem Vorbild des momentan blau illuminierten »Kaiser-Wilhelm-Denkmals« folgend, werde auch die Brammeyer-Scheune »ins rechte Licht gerückt«, so die Organisatoren. Im Innenraum des Gebäudes soll eine phantasievolle Stoffdekoration entstehen.
Jeweils um 19.30, 20.30 und 21.30 Uhr sorgt das Mühlenkreis-Vokalensemble »Cantus Sonus« für einen musikalischen Ohrenschmaus. Zur vollen Stunde stehen plattdeutsche Lesungen auf dem Programm: Hans-Gustav Berner rezitiert »Frotheimer Gedichte«. Mit seinen »unterhaltsamen Erzählungen« wird Reinhold Hußmann dem Publikum ein Lachen entlocken. Anschließend weiß Heinrich Steinmann »Neues vom Kiepenkerl« zu berichten.

Artikel vom 22.07.2006