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Den Brustkrebs frühzeitig erkennen

Fachärztin Dr. Gisela Urban stellt Mammographie-Screening vor

Kreis Herford (LZ). Zu einem Referat von Dr. Gisela Urban konnte die Vorsitzende der Frauen-Union des Kreises Herford, Regina Schuller-Risken, im Herforder Screeningzentrum 20 Frauen begrüßen.

Dr. Gisela Urban ist Fachärztin für Radiologie und Strahlentherapie sowie verantwortliche Ärztin für das Früherkennungsprogramm Mammographie-Screening Kreis Herford/Minden-Lübbecke.
Sie informierte über die gesetzlichen Rahmenvorgaben: »Seit von der Bundesregierung im Juni 2002 per Gesetz beschlossen wurde, in Deutschland eine qualitätsgesicherte Früherkennungsuntersuchung für Brustkrebs zu ermöglichen, wird das Mammographie-Screening (Röntgenaufnahmen der Brust), wie in anderen europäischen Ländern, flächendeckend eingeführt. Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.«
Deshalb würden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, im Abstand von zwei Jahren von der »Zentralen Stelle« in Münster zu einem Mammographie-Screening eingeladen. Die Teilnahme an dieser Reihenuntersuchung sei freiwillig, die Kosten würden von der Krankenkasse übernommen, so die Referentin: »Durch die Teilnahme am Mammographie-Screening wird es möglich, frühzeitig sehr kleine Krebsherde zu erkennen - oft noch, bevor Patienten oder Arzt diese ertasten können. Internationale Studien haben gezeigt, dass die Sterblichkeit an Brustkrebs bei Frauen von 50 bis 69 Jahren durch die Teilnahme am Mammographie-Screening deutlich gesenkt werden kann.«
Dr. Urban erklärte Möglichkeiten der Brustkrebsentstehung, die medizinische Entwicklung der Brustoperation und die Geschichte der Röntgenuntersuchung. Die Mammographie wird von Fachkräften angefertigt und von zwei besonders ausgebildeten Ärzten unabhängig voneinander beurteilt, damit krankhafte Veränderungen entdeckt werden können, solange Brustkrebs heilbar ist.
Bei etwa 95 Prozent der Frauen finden sich bei der Auswertung keine Auffälligkeiten. Sie erhalten kurzfristig einen Brief mit dem normalen Ergebnis. Bei den übrigen zeigen sich Unregelmäßigkeiten. Dementsprechend werden diese Frauen zu einer Abklärung der Veränderungen eingeladen. Urban: »Die Einladung bedeutet nicht, dass man an Brustkrebs erkrankt ist. In den meisten Fällen kann man dies ausschließen.« Dazu werde die Brust mit Ultraschall oder einer zusätzlichen Röntgenaufnahme untersucht. Manchmal ist eine Gewebeprobe erforderlich. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden von allen beteiligten Ärzten in einer Konferenz erörtert und eine Therapieempfehlung ausgesprochen. »Ziel des Früherkennungsprogramms ist, dass die Frauen im Alter ihr Leben genießen können«, erklärt die Fachärztin für Radiologie und Strahlentherapie.

Artikel vom 22.07.2006