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Grüner sprintet zu WM-Bronze

Brakeler Athlet bei IWAS-Junioren-Weltmeisterschaft in Dublin stark


Brakel (WB). Großer Erfolg für Lukas Grüner. Der Brakeler Leichtathlet hat sich bei der IWAS-Junioren-Weltmeisterschaft der Behinderten in Dublin (Irland) die Bronze-Medaille im Sprint gesichert. 121 Athleten aus 17 Nationen waren am Start. Die deutsche Delegation bestand aus neun Sportlern und drei Trainern. Die Junioren-Weltmeisterschaft der Behinderten wurde dieses Jahr zum zweiten Mal ausgetragen. Nachdem Lukas Grüner im vergangenen Jahr schon einmal an dieser besonderen Veranstaltung teilnehmen durfte, war er dieses Jahr wieder dabei und wollte seinen Junioren Weltmeister-Titel über die Kombination aus 400 und 800 Meter und seine Silber-Medaille aus der Kombination von 100 Meter und 200 Meter verteidigen.
Am ersten Wettkampftag standen die 200 Meter auf dem Programm. Schon auf der Starterliste konnte der Brakeler sehen, dass es schwer werden würde überhaupt einen Platz unter den ersten Drei zu erreichen. Obwohl die Temperaturen mit 26 Grad angenehm waren, machte der Wind die meisten Probleme. Bei starkem Gegenwind auf der Zielgeraden beendete Lukas Grüner seinen Zeitendlauf als Dritter mit einer Zeit von 24,80 Sekunden. Im Gesamtstand lag er auf Platz vier nur wenige Hundertstel hinter dem Konkurrenten aus Indien. Weil dieser Wettkampf jedoch als Kombination mit den 100 Meter gewertet wird, war die Chance auf eine Medaille noch nicht abgeschrieben.
Am zweiten Tag ging es morgens auf die 100 Meter. Hier startete Lukas direkt neben seinem indischen Konkurrenten. Er musste versuchen vor ihm das Ziel zu erreichen, dann hätte er eine Chance auf Bronze. »Die ersten beiden Plätze waren unerreichbar. Denn zwei Athleten aus Russland, die schon bei paraolympischen Spielen 2004 in Athen gestartet sind, machten Gold und Silber unter sich aus«, berichtet der Nethestädter.
Nach dem Start über 100 Meter lag Lukas von vornherein auf Platz Drei und beendete den Finallauf auch als Dritter. Nun war der Zeitabstand zu dem indischen Sportler wichtig. Eine Weile warten und hoffen war angesagt. Und dann wurde das Ergebnis verkündet. Um sieben hundertstel war Lukas diesmal schneller als der Inder und das reichte für den dritten Platz. Die Zeit über 100 Meter war nicht zufrieden stellend, jedoch aufgrund des starken Gegenwinds in Ordnung. Seine Zeit betrug 12,69 Sekunden. »Ich bin froh doch noch den dritten Platz erreicht zu haben. Die Konkurrenz in diesem Jahr ist sehr stark. Ich muss wohl noch um einiges besser werden, um 2008 in Peking dabeizusein.«
Am nächsten Tag stand noch die Paradedisziplin des angehenden Studenten auf dem Programm, die 400 Meter. Lukas starte im Zeitschnellsten Endlauf. Dies war eine gute Ausgangssituation, um eine neue Bestzeit zu erreichen.
Doch schon nach dem Start lief er dem Feld hinterher und bemühte sich den Anschluss zu halten. Er belegte in seinem Lauf dann noch den sechsten Platz. Im Gesamtfeld kam er sogar nur auf den achten Platz mit einer Zeit von 56,80 Sek. Im Großen und Ganzen war diese Woche in Irland aber ein voller Erfolg für ihn und für das deutsche Team. »Die Stimmung war klasse, die Leute waren nett und mit meiner Bronzemedaille kann ich echt zufrieden sein - Ich hab's genauso gemacht wie die Nationalelf im Fußball. Alle haben mir die Daumen gedrückt und am Ende reichte es doch „nur“ zu Platz drei. Aber darauf kann man stolz sein.«

Artikel vom 22.07.2006