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Geistliches Konzert für Sopran und Orgel

Peter Czerny spielt an der Sandtner-Orgel - Liturg ist Pfarrer Wolfgang Fabian

Warburg (WB). Die katholische Kirchengemeinde St. Marien Warburg-Altstadt veranstaltet am Samstag, 22. Juli, um 17 Uhr in der Marienkirche ein geistliches Konzert für Sopran und Orgel.
Auf dem Programm stehen Werke von J.S. Bach, John Stanley, Valentin Rathgeber, W.A. Mozart, Cèsar Franck und Gaston Litaize.
Zu Beginn erklingt Bachs Choralsatz und -Bearbeitung »Schmücke dich, du liebe Seele«. Von den drei colorierten cantus-firmus Bearbeitungen in den »18 Leipziger Chorälen« hat »Schmücke dich, du liebe Seele« eine fast legendäre Berühmtheit erlangt, und zwar durch Robert Schumann, der anlässlich eines Orgelkonzertes im Jahr 1840 in der Leipziger Thomaskirche an seinen Freund Felix Mendelssohn-Bartholdy darüber geschrieben hatte »Um den c.f. (Melodie) hingen vergoldete Blättergewinde, und einen Seeligkeit war dareingegossen, dass Du mir selbst gestandest, wenn das Leben Dir Hoffnung und Glaube genommen, so würde dir dieser einzige Choral alles von neuem bringen.«
Die folgende Suite für Orgel des englischen Komponisten John Stanley, einem Zeitgenossen Händels, ist geprägt durch ihre starken Ausdrucksgegensätze.
Auf eine düster wirkende Einleitung folgt ein lebhaftes Allegro in d-Moll. Der langsame zweite Satz gleicht einer von Trauer erfüllten Arie von Händel. Der letzte Satz ist geprägt von einem martialischen Trompetensatz voll überschäumender barocker Lebensfreude.
Die bekannte Arie aus der Kantate 147 von J.S. Bach »Wohl mir, dass ich Jesum habe« leitet über zum barocken Orgelkonzert von Valentin Rathgeber. Pater Valentin Rathgeber OSB (1704 - 1750) war vielleicht der bedeutendste und mit seinen Werken verbreitetste Meister aus der großen Zahl süddeutscher Klosterkomponisten.
Die folgende Motette »Ave verum corpus« ist im letzten Lebensjahr Mozarts entstanden und gilt als reinste und reifste Verklärung des Vokalstils in Mozarts Schaffen: ein zweistrophiger Gesang von nur 32 Takten, - reine Melodie von Anfang bis Ende.
Prèlude, Fugue et Variation in h-Moll schrieb César Franck im Jahre 1862. Das Präludium im Andante besteht aus einer wiegenliedartigen Melodie mit einfachen Begleitfiguren.
Überleitung und Fuge in einfacher, unkomplizierter Verarbeitung bilden das Mittelstück, bis das Thema wieder aufgegriffen wird. In dieser Variation ist es mit filigranhaft virtuosen Begleitfiguren der linken Hand versehen. In gleicher Tonart folgt Bachs Arie »Schließe, mein Herze, dies selige Wunder fest in deinem Glauben ein«.
Das »Vaterunser« in der Vertonung des französischen Komponisten Gaston Litaize und der Segen beschließen das geistliche Konzert.
Ausführende sind Gunhild Czerny (Mezzosopran), Peter Czerny an der Sandtner-Orgel sowie Pfarrer Wolfgang Fabian, Liturgie.
Der Eintritt ist frei, eine Spende zur Förderung der Kirchenmusik in der Altstadt-Gemeinde ist erwünscht.

Artikel vom 20.07.2006