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Engagement für die Heimatarbeit

Hermine und Heinrich Winkelmeier sind seit 50 Jahren verheiratet


Haldem (WB). Gegenüber dem Haldemer Gemeindezentrum am Osterort 13 liegt das Anwesen von Heinrich und Hermine Winkelmeier, geb. Strangmeier, die am heutigen Donnerstag goldene Hochzeit feiern. Mit einer Ehrengirlande haben Nachbarn die Tür des Anwesens, das 1858 errichtet wurde, dekoriert. Im geschmückten Kutschwagen fuhren Heinrich und Hermine Winkelmeier am 20. Juli 1956 zur St. Marien-Kirche in Dielingen, wo sie von Pastor Dr. Gronemeyer getraut wurden. An derselben Stelle wird heute um 17 Uhr Pastor Michael Welters ihren Lebensbund segnen.
Wie vor 50 Jahren nach der Trauung fährt das Jubelpaar nach der kirchlichen Feier, an deren musikalische Gestaltung Orgel, Singkreis der Frauenhilfe und Posaunenchor mitwirken, wieder ins Gasthaus Rosengarten (Schepshake). Viele Glückwünsche werden dem geachteten Jubelpaar zugehen. Bereits gestern gratulierten die Vertreter der Gemeinde Stemwede.
Die Winkelmeiers blicken auf ein arbeitsreiches Leben zurück. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit widmeten sich beide ehrenamtlichen Aufgaben. So gehört der Jubilar seit 60 Jahren als aktiver Bläser dem Posaunenchor an. Von 1976 bis 1984 arbeitete er im Presbyterium der Kirchengemeinde mit. Auch heute fühlt er sich der Bläsergruppe des Wittekindshofes Benkhausen verbunden, wo Winkelmeier 1963 seine Ausbildung zum Diakon begann und als solcher bis zum Eintritt in den Ruhestand 1990 tätig war - die letzten zehn Jahre davon im Ludwig-Steilhof in Espelkamp.
Hermine Winkelmeier gehört seit vielen Jahren der Frauenhilfe an, sie singt im Singkreis und arbeitet in der Strickgruppe mit. Beide Jubilare fühlen sich der Heimatarbeit verbunden. Heinrich Winkelmeier ist seit 1992 Ortsheimatpfleger in Haldem, seine Frau arbeitet von Anfang an im »Plattdeutschen Arbeitskreis« mit.
Die Landwirtschaft wurde bei Winkelmeiers im Nebenerwerb betrieben und vor längerer Zeit aufgegeben. Viel Arbeit erfordert die Erhaltung der schönen Gebäudesubstanz und des Gartens. So gibt es für das Jubelpaar keine Langeweile.
Heinrich Winkelmeier wurde am 1. Januar 1927 auf der heutigen Stätte geboren. Mit zwei Schwestern wuchs er auf, besuchte die Schule in Haldem und wurde von Pastor Bartmann in Dielingen konfirmiert. Zur Fortbildung besuchte er die Landwirtschaftsschulen in Wehdem und Diepholz.
Am 6. Juli 1944 wurde er zum Arbeitsdienst und danach zur Infanterie eingezogen. In Kaltenberg im Rheinland geriet er am 1. März 1945 in amerikanische Gefangenschaft und wurde daraus am 5. Juni 1946 entlassen. Der Jubilar blieb in der Landwirtschaft tätig, bis er sich 1963 für eine Ausbildung zum Diakon entschloss. Während des Krieges versah er aktiv in der Feuerwehr Dienst, der er danach als passives Mitglied verbunden blieb. Eine Abordnung nimmt heute an der Feier teil.
Hermine Winkelmeier wurde am 29. November 1927 in Oppendorf auf der Stätte Nr. 62 geboren. Sie hatte noch vier Geschwister. Im Alter von einem Jahr kam sie nach der Erkrankung der Mutter zu Tante und Onkel, Minna und Fritz Weingärtner nach Wehdem, wo sie 14 Jahre lebte. Nach Schulzeit und Konfirmation durch Pastor Wittenbrink blieb sie im Haushalt tätig.
Während einer Geburtstagsfeier von Heinz Kettler in Wehdem lernten sich Heinrich und Hermine Winkelmeier kennen. Ostern 1956 verlobten sie sich und wenige Monate später wurde geheiratet. Es war das Jahr der großen Überschwemmungen, an die sich das Jubelpaar noch gut erinnert.
Sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor. Mit auf dem Anwesen der Eltern wohnt Tochter Anette mit Enkelin Corinna. Sohn Klaus wohnt mit Familie in Gerlingen bei Stuttgart, Dietrich mit Familie in Marburg, Heiner mit Familie in Espelkamp, Wilhelm mit Familie in Bremen und Gerhard ist beruflich in Neu-Ulm tätig. Acht Enkelkinder gehören zu den Nachkommen von Heinrich und Hermine Winkelmeier, die dankbar dafür sind, dass sie bei zufriedenstellender Gesundheit ihr goldenes Ehejubiläum im Kreise ihrer Familie und weiterer Gäste feiern können.

Artikel vom 20.07.2006