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Ein Leben für
die Familie

Winkelmanns feiern »Goldene«

Levern (WB). Ein besonderer Ehrentag ist der heutige Donnerstag für die Familie Winkelmann in Levern, Leverner Straße 85. Heinrich und Luise Winkelmann, geb. Schwengel, feiern goldene Hochzeit.

Viele Glückwünsche werden dem geachtetem Jubelpaar, das sich guter Gesundheit erfreut, zugehen, auch von Gemeinde Stemwede und Kirchengemeinde Levern. Als Heinrich und Luise Winkelmann vor 50 Jahren heirateten, waren viele Landstriche in Levern nach Regenfällen überschwemmt. Mit einem Auto fuhren sie zur Stiftskirche, wo sie von Pastor Häusler getraut wurden. Auf ihrem Anwesen war ein Zelt aufgebaut, in dem gefeiert wurde. Dass seitdem schon ein halbes Jahrhundert vergangen ist, können die Winkelmanns kaum glauben. Um 14.30 Uhr treten die beiden wieder vor den Altar und Pastor Horst segnet ihren Lebensbund.
Die Familienfeier findet bei Reddehase statt. Auch eine Abordnung der Feuerwehr, deren Ehrenabteilung der Jubilar angehört, nimmt teil. Später kommt der Posaunenchor, um musikalisch zu gratulieren.
Leben und Arbeit von Heinrich und Luise Winkelmann galten Familie und Aufbau des Anwesens. Neben dem Jubelpaar wohnen hier heute Sohn Reiner mit Frau Silke, geb. Siebe, aus Hollwede mit ihren Kindern Eric, Maric und Chris. Tochter Anita ist mit Dietmar Wehrmann in Twiehausen verheiratet. Auch sie haben drei Kinder, Dierk, Simone und Stefanie. Zu den Nachkommen von Heinrich und Luise Winkelmann gehört der zweijährige Urenkel Kevin, der mit Eltern in Destel wohnt. Alle sind bei der Goldhochzeit dabei.
Die Wiege von Heinrich Winkelmann stand in Destel. Dort wurde er am 18. September 1927 auf der Stätte Nr. 116 geboren. Von seinen fünf Geschwistern verstarb Bruder Fritz. Bruder Karl blieb als Soldat im Krieg zurück. Der Jubilar kann interessant aus seiner Kindheit und von seiner Konfirmation durch Pastor Kocherscheidt erzählen, auch von seiner Lehrzeit als Tischler, die er 1942 bei Grewe in Destel antrat. Nach zweieinhalb Jahren legte er 1944 die Prüfung ab. Dann wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen und im Januar 1945 zur Infanterie. Als die Wehrmacht kapitulierte, war der Jubilar in Dänemark und wurde von den Engländern interniert. Wenige Wochen später machte sich Winkelmann zu Fuß auf nach Hause. Hier ging er seinem Beruf nach, arbeitete einige Jahre bei Grewe, danach 18 Jahre bei Rabe in Levern und noch 23 Jahre bei Schumacher in Haldem. Dann trat er in den Ruhestand.
Am 1. April 1943 wurde Heinrich Winkelmann zum Dienst in der HJ-Feuerwehr verpflichtet. Als er 1945 zurückkehrte, blieb er der Leverner Feuerwehr als aktiver Feuerwehrmann verbunden.
Luise Winkelmann wurde am 6. Februar 1932 in Levern auf der heutigen Stätte geboren. Hier wuchs sie mit ihrer älteren Schwester Frieda auf, besuchte die Schule und wurde 1936 von Pastor Kocherscheidt konfirmiert. Bei Lütkemeier in Sundern erlernte sie den Haushalt und blieb dort dreieinhalb Jahre tätig. Als ihre Schwester heiratete, kehrte sie nach Hause zurück. Der Vater betrieb eine Stellmacherei. Auch eine kleine Landwirtschaft musste bewirtschaftet werden. Sie wurde später aufgegeben. Geblieben ist ein schöner Garten, in dem sich die Winkelmanns gerne betätigen. Der Jubilar war mit Leib und Seele Tischler und hat viele Möbel im Haus angefertigt.

Artikel vom 20.07.2006