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Abenteurer mit großer Vision

Reinhard Maack: Ausstellung über bedeutenden Forscher aus der Region

Herford (man). Filme, Reisetagebücher und ein Urwald: Zu einer spannenden Angelegenheit verspricht die Ausstellung über den Herforder Forscher und Entdecker Reinhard Maack zu werden.
Christoph Laue und Elke Brunegraf im Herforder Urwald, der an das Wirken von Reinhard Maack in Brasilien erinnert. Reinhard Maack starb 1969 in Brasilien.

Vom 5. August an wird die umfangreiche Präsentation fast drei Monate im Daniel-Pöppelmann-Haus gezeigt. Während die Vorarbeiten in Herford bereits seit einem Dreivierteljahr laufen, sind sie jetzt - passend zu den sommerlichen Temperaturen - in die heiße Phase getreten. Ein Teil des Materials basiert auf einer Ausstellung, die im vergangenen Jahr in einer Maack-Ausstellung in Karlsruhe zu sehen war. Doch sei jetzt ein großer Eigenanteil aus Herford hinzugekommen, betont Kommunalarchivar Christoph Laue.
So trat die hiesige Arbeitsgruppe mit der in Brasilien lebenden Tochter von Maack in Kontakt, bekam Filmrollen, die den Entdecker und Umweltschützer bei der Arbeit zeigen. Die Filme würden auf DVD während der Ausstellung gezeigt, sagt Elke Brunegraf, zuständig für die Gestaltung der Maack-Schau. Als besonders fruchtbar erwies sich auch die Tatsache, dass es gelang, Herforder Nachkommen von Maack für die Arbeit in der AG zu begeistern.
In sechs Abteilungen wird sich die Ausstellung gliedern, die mit einer Urwald-Inszenierung beginnt. Denn schon früh hatte der 1892 in Herford geborene Reinhard Maack für den Erhalt von Naturräumen gekämpft. Der Geograf, Kartograf, Maler und Filmemacher lebte unter anderem im heutigen Namibia und in Brasilien, wo er 1969 starb.
Bereits ein erster Blick auf die biographische Lebensleistung von Maacks macht deutlich, dass die Ausstellung in seiner Heimatstadt längst überfällig war: Er entdeckte prähistorische Zeichnungen und Indianerstämme, arbeitete mit am Nachweis der Theorie zur Kontinentaldrift und führte unzählige Arbeiten zur kartographischen, geographischen und geologischen Dokumentation durch. Ausgestellt werden auch Maacks Reisetagebücher, von denen Christoph Laue sagt: »Sie sind spannend wie die Abenteuerromane von Karl May.«

Artikel vom 20.07.2006