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Dorfabend war »runde Sache«

Bürgergemeinschaft hatte eingeladen

Harlinghausen (tik). Bei schönstem Wetter feierte die Bürgergemeinschaft Harlinghausen am Samstagabend unter freiem Himmel ihr 15-jähriges Bestehen. Der gepflegte Dorfmittelpunkt mit dem selbst errichteten Gemeinschaftshaus, dem Dorfteich und der Dorfglocke am Kriegerdenkmal erwies sich als historischer und gleichzeitig idyllischer Versammlungsort.

Die Gestaltung des Abendprogramms war sehr abwechslungsreich und vielfältig. Zur Begrüßung richtete die Vorsitzende Marlies Hübner einige feierliche Worte an die Besucher und bezog sich dabei auf die Gründung der Bürgergemeinschaft vor 15 Jahren. Diese hat heute rund 285 engagierte Mitglieder und wurde im November 1991 mit dem Ziel zu mehr Selbstständigkeit und zur Erhaltung alter Bräuche ins Leben gerufen. Zum ersten Vorsitzenden wurde damals von den ersten 50 Mitgliedern der heutige Ehrenvorsitzende Willi Hübner mit den Stellvertretern Heinz Mittelkrämer und Alfred Obernagel gewählt.
Den ersten großen Erfolg feierte die Bürgergemeinschaft wenig später bei dem großen Festumzug anlässlich des 750-jährigen Jubiläums von Harlinghausen. Alfred Obernagel erinnert sich noch sehr lebhaft an diesen Tag,: »Der Umzug war einfach super denn aufgrund des tollen Wetters war das Dorf voll. Wir hatten zwar wenig Erfahrung, aber wir haben alle an einem Strang gezogen und das hat toll geklappt. Ich bin mir sicher, dass wir heute noch von diesem Tag profitieren.«
Zur 750-Jahr-Feier wurde auch die Festschrift ÝHarlinghauser Geschichte und GeschichtenÜ herausgegeben. Dieses Heimatbuch hat durch Verwandtschaft sogar den Weg nach Amerika gefunden. Die nächste große Aktion der frisch gebackenen Bürgergemeinschaft war die Bildung des Dorfplatzes mit einer dazugehörigen Hütte als zentralen Treffpunkt für Jung und Alt. Die zahlreichen engagierten Helfer ermöglichten dies.
Nach der festlichen Ansprache von Marlies Hübner und dem Ehrenvorsitzenden Willi Hübner folgte eine alte und beliebte Tradition der Bürger, die üblicherweise bei jeder größeren Versammlung gemeinsam das Harlinghauser Dorflied anstimmen. »Kennst du ein Dorf« wurde einst von Elisabeth Möller gedichtet und sorgt jedes Mal für Begeisterung und Belebung des Zusammengehörigkeitsgefühls der dörflichen Gemeinschaft. Schließlich ergriff Anita Husmöller vom Heimatverein Lashorst das Wort. Sie nahm mit ihren plattdeutschen Anekdoten rund um das Thema »Reisen bildet« die deutsche Sprache auf die Schüppe und sorgte somit für Heiterkeit.
Etwas ganz Anderes bot im Anschluss die Harlinghauser Tanzgruppe. Unter der Leitung von Marianne Berger gaben die Frauen, die sogar überregional auftreten, einstudierte Tänze zu Besten.
Musikalisch ging es nach dieser Showeinlage auch weiter. Die Oberbauerschafter Blockflötengruppe von Hanna Klausing bereicherte ebenfalls auf abwechslungsreiche Art und Weise den Abend der Harlinghauser. Die jungen Musiker hatten gerade einen Auftritt auf der Kahle Wart hinter sich und waren somit schon gut eingestimmt.
Die Zusammenkunft der Bürger war auch Zweck des Dorfabends. Der Bürgerverein möchte jungen sowie älteren Menschen die Möglichkeit geben, eine Abwechslung zum Alltag zu schaffen und sich zu treffen und auszutauschen. Jeden Monat werden die verschiedensten Aktivitäten wie zum Beispiel Seniorennachmittage, Kinderveranstaltungen, Bauernmärkte, Adventswanderungen, das Pfingstfrühstück und natürlich das jährliche Fitzebohnenessen angeboten. Zur nächsten Wanderfahrt lädt die Harlinghauser Bürgergemeinschaft bereits am 30. Juli ein. Mit dem Bus geht es vom Dorfplatz zum Kutschenmuseum nach Steinfeld und im Anschluss nach Leer, wo ein gemeinsamer Mittagstisch geplant ist. Bei einer Fahrt über Leder und Ems soll der Ausflug gemütlich ausklingen.
Für Marlies Hübner, die seit fünf Jahren Vorsitzende der Bürgergemeinschaft ist, wäre es sehr wünschenswert, den Dorfabend in Zukunft jedes Jahr zu veranstalten. Ihr Ziel ist es auch, die Integrationsbemühungen in Harlinghausen weiterhin zu fördern.

Artikel vom 19.07.2006