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Notruf-Handy kommt mit auf die Reise

Caritas-Verband bietet neuen Service - Senioren und Behinderte werden unabhängiger

Paderborn (WV). Immer und überall sicher sein: Ein kleines Gerät macht das seit kurzem möglich. Es handelt sich um ein Notruf-Handy mit GPS-Sender. Die Notruf-Zentrale des Caritas-Verbandes in Paderborn kann den Ort des Handybesitzers bis auf fünf Meter genau orten. Das Mobiltelefon eignet sich besonders für Senioren, aber auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen.
Das neue Mobiltelefon ist eine große Erleichterung für alle Menschen, die gerne ihre Unabhängigkeit wahren, dabei aber nicht ihre Sicherheit aufgeben wollen. Sicher können sich auch die Angehörigen dieser Menschen fühlen, weil sie im Notfall über die Caritas schnell erfahren, wo sich der Betroffene gerade befindet.
Karsten Hentschel vom Caritas-Verband Paderborn ist Leiter der Notruf-Zentrale, die 24 Stunden am Tag besetzt ist. Einer seiner Kunden ist Kurt Müller. Der Rentner ist gerne auch mal dort unterwegs, wo nicht so viele Menschen hinkommen. Nach einem Unfall ist er geschwächt, dennoch will er nicht von seinem Hobby, dem Fahrradfahren, lassen. Auch sein Freizeithaus am Lippesee in Sande besucht er gerne mit dem Rad. Das Notruf-Handy hat er bei diesen Ausflügen immer dabei, ohne das Mobiltelefon könnte er die Touren zurzeit nicht unternehmen. »Wenn was los ist, muss ich nur diesen roten Knopf drücken«, sagt er.
Damit würde er in der Zentrale des Notruf-Handys beim Caritas-Verband die unmittelbare Ortung auslösen. Die Mitarbeiter der ständig besetzten Zentrale versuchen dann, Kontakt aufzunehmen und informieren, wenn es ernst sein sollte, sofort die entsprechenden Notdienste.
Über die individuelle Situation von Kurt Müller wissen sie genau Bescheid. So wie über ihn liegen über jeden Besitzer eines Notruf-Handys detaillierte Informationen vor. Obwohl die Zentrale in Paderborn beheimatet ist, erfasst sie einen weiten Umkreis, theoretisch sogar den ganzen Erdball.
Wenn Kurt Müller also im Sauerland wandern möchte, ist das problemlos möglich. »Es ist nicht mal notwendig, dass er das bei uns vorher anmeldet«, sagt Karsten Hentschel. Er stattet auch ganze Gruppen mit dem Handy aus, beispielsweise eine Wandergruppe, die den Rothaarsteig gehen will. Selbst in der größten Weltabgeschiedenheit wissen die Wanderer, dass im Notfall - etwa bei Verstauchungen und Prellungen - immer jemand in kurzer Zeit zur Stelle sein kann.
Neben der Ortungs- und Notruffunktion kann das Spezial-Handy wie jedes andere Mobiltelefon benutzt werden. Diesen Vorteil genießt Sebastian Lukosch aus Paderborn, der wegen einer Behinderung das Handy nutzt. Außerdem sind normale Telefonate nicht teurer als bei anderen Handys. Er sieht das ganz praktisch: »Das macht doch alles viel leichter, da habe ich doch alles aus einer Hand.«
Informationen über das Notruf-Handy gibt es beim Caritas-Verband, Tel. 05251/122130.
hentschel@caritas-pb.de

Artikel vom 20.07.2006