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»Danach gegen die Bayern«

Delbrücker SC trifft auf Zweitligist SC Freiburg

Von Elmar Neumann
Delbrück (WV). Sie hatten von der ganz großen Nummer wie dem FC Bayern München, Schalke 04 und Borussia Dortmund geträumt, aber jetzt ist es »nur« Zweitligist SC Freiburg, mit dem es Fußball-Oberligist Delbrücker SC am 9./10. September in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals zu tun bekommt.

»Auf den ersten Blick ist es sicherlich nicht das Los, auf das wir alle gehofft haben, aber auch der SC Freiburg hat seinen Reiz. Immerhin hat das Team von Trainer Volker Finke jahrelang in der ersten Liga gespielt und zählt auch in der kommenden Saison wieder zu den Aufstiegskandidaten. Das ist eine Riesen-Herausforderung für uns«, so Coach Roger Schmidt. 300 Delbrücker Spieler, Mitglieder und Fans hatten sich am Sonntagabend im und rund um das Vereinsheim eingefunden, um die Auslosung im Rahmen der ARD-Sportschau live zu verfolgen. Bereits mit der zweiten Partie zog Nationalspielerin Conny Pohlers das Duell gegen den SC Freiburg.
Der Tatsache, dass es nicht die großen Bayern, sondern nur die bescheidenen Breisgauer sind, gewinnt man im DSC-Lager aber auch viel Positives ab. »Das wird in jedem Fall ein großer Fußballtag und Freiburg ist ein Gegner, den wir in unserem Stadion Laumeskamp empfangen können. Das sind wir unseren Fans, dem Verein und der Stadt schuldig«, sagt der Vorsitzende Burghard Plümer. Das frisch renovierte Schmuckkästchen bietet derzeit 4000 Zuschauern Platz. Plümer und seine Vorstandskollegen wollen nun zunächst die Resonanz abwarten, ehe man sich für oder gegen die Installation von zusätzlichen Tribünen entscheidet. »Wenn es erforderlich werden sollte, werden wir das Fassungsvermögen aber natürlich sofort erweitern«, so ein DSC-Chef, der auf ganz große Unterstützung setzt: »Jetzt sind die Fans gefordert, uns erneut so den Rücken zu stärken, wie sie es im Westfalenpokal-Halbfinale gegen den VfB Fichte Bielefeld und im Finale gegen Herne getan haben. Dann ist vielleicht auch gegen Freiburg etwas drin. Wir rechnen uns eine kleine Chance aus.«
So sieht's auch Trainer Roger Schmidt, der sich vor zwei Jahren vom Freiburger Achtelfinal-Erfolg über den SC Paderborn 07 (nach Elfmeterschießen) im Hermann-Löns-Stadion wenig beeindruckt zeigte: »Wenn Freiburg gegen uns auch so schlecht spielt wie damals gegen den SCP, ist eine Sensation nicht ausgeschlossen.« Kapitän Guerino Capretti geht sogar noch einen Schritt weiter: »Freiburg ist noch nicht der Gegner, den wir uns gewünscht haben, aber dann spielen wir eben in der zweiten Runde gegen die Bayern.«
Was nicht vergessen werden darf: Allein mit dem Einzug in die erste Hauptrunde hat sich der DSC einen großen Traum erfüllt. Und dass nun nicht Magath und Makaay, sondern Finke und Fotheringham im Stadion Laumeskamp auflaufen, bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich, wie Plümer schnell erkannt hat: »Wenn wir tatsächlich die Bayern bekommen hätten, wäre es den Spielern sicherlich wesentlich schwerer gefallen, sich bis zu diesem Pokalspiel auf die Meisterschaft zu konzentrieren. Aber die genießt schließlich Priorität.«

Artikel vom 17.07.2006