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Zur Ehrenwache hatten die Panzerbrigade 21 aus Augustdorf und die teilnehmenden Vereine zwei Soldaten und ihre Fahnenabordnungen am Ehrenmal abgestellt. Fotos: Barbara Kroker

Den Kriegen ein Ende setzen

Delbrücker Kameraden mahnen am Ehrenmal zum Frieden -ƊVerantwortung übernehmen

Delbrück (kro). Erste Höhepunkte des Jahresfestes der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Delbrück waren am Samstagabend der traditionelle Feldgottesdienst an der Kreuzkapelle und die feierliche Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal.
»Krieg bedeutet immer eine Niederlage für die Menschheit«, zitierte Reinhold Hartmann zur Begrüßung der zahlreichen Bürger und befreundeten Vereinsabordnungen den vorigen Papst Johannes Paul II. und mahnte sodann mit den Worten des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy: »Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.
Eingehende Gedanken über den Wert des Lebens machte sich danach Pfarrer Norbert Abeler aus dem Pastoralverbund »Heder, Gunne, Lippe« in seiner Gedenkrede. Seine Hochachtung galt dabei nicht allein den Soldaten, sondern allen Menschen, die ihr ganzes Leben für höhere Ziele wie Freiheit und Gerechtigkeit sowie zur Hilfe in konkreten Gefahren wie Feuer und Naturkatastrophen einsetzen. Tod und Sterben seien stets konkret: Sie beträfen persönlich nicht nur das unmittelbare Opfer, sondern auch die Angehörigen und Freunde, betonte der ehemalige Delbrücker Vikar.
Als Geistlicher verwies er aber - wie zuvor bereits sein Amtsbruder Reiner Schnettger während der feierlich gestalteten Messfeier - auch auf das Leben nach dem Tod, auf das alle Gläubigen dank der Auferstehung des Heilandes hoffen können. »Wer im Auftrag Jesu Christi unterwegs ist, braucht sich nicht zu sorgen, sondern darf auf ihn setzen«, hatte der Wehrbereichsdekan in seiner Predigt herausgestellt. Als Diakon stand noch Bernhard Liekmeier mit am Altar.
Die musikalische Gestaltung der Ehrenmalfeier übernahmen in gewohnter Weise der Spielmannszug »Frei Weg« unter der Leitung von Ulrich Frensemeier und die Stadtkapelle Delbrück unter der Regie von Gregor Hüllmann. Einstimmen konnte die Bevölkerung wieder in die Nationalhymne zum Großen Zapfenstreich. Das »Signal zum Gebet« ließ Trompetensolist Joachim Huschen ertönen. Überdies stand das »Kleine Präludium« von Hans Hartweg auf dem Programm.
Die Stadt Delbrück werde nur dann lebens- und liebenswert bleiben, wenn ihre Bürger und Bürgerinnen auch zukünftig dazu bereit seien, Verantwortung in Vereinen zu übernehmen, wiederholte Oberst Bernhard Hüser vor dem Abmarsch aller Beteiligten zum großen Festball mit der Tanzkapelle »Herz-Buben« in der Delbrücker Stadthalle. Neben den Gastgebern marschierten noch Abordnungen der Soldatenkameraden aus Ostenland, der Bundeswehr in Augustdorf, des ansässigen Feuerwehr-Löschzuges, des Reitvereines Graf Sporck sowie der Schützen aus Delbrück und Sudhagen auf.

Artikel vom 17.07.2006