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Schokotaler für Lebkuchenhaus

Harald Stenzel (51) ist neuer Behördenleiter des Finanzamtes Herford

Herford (pjs). Dem Klischee des »unbeweglichen« Beamten entsprechen die beiden Leitenden Regierungsdirektoren beide ganz und gar nicht: Kurt Elberg (57) ist als Vorsteher des Finanzamtes Herford verabschiedet worden. Nachfolger wird Harald Stenzel, der von Oberfinanzpräsident Hans-Georg Grigat und den 198 Bediensteten in der Wittekindstraße 5 begrüßt wurde.

Die beiden flexiblen »Chefs« haben schon neun Stationen erfolgreich durchlaufen, wie Grigat betonte: Der in Vreden geborene Elberg war in sechs verschiedenen Finanzämtern tätig, der aus Mennighüffen stammende Stenzel in sieben. Von 2001 bis 2006 war Stenzel Vorsteher des Finanzamtes Bünde, er kennt auch die hiesige Behörde schon aus seiner früheren Tätigkeit 1991 bis 1994 als Sachgebietsleiter. Kurt Elberg ist bereits seit 1. Juni Leiter des Finanzamtes für Groß- und Konzernbetriebsprüfung in Bielefeld. Der 57-jährige gelte als besonders kreativer und innovativer Kopf, betonte Präsident Grigat: »Den Modernisierungsprozess in unserer Steuerverwaltung haben Sie nicht nur wohlwollend begleitet, sondern Sie waren stets sehr aktiv dabei, wenn es um die Optimierung von Arbeitsabläufen oder die Straffung von Organisationsprozessen ging.« Dabei hätten Elberg die Belange der Mitarbeiter stets am Herzen gelegen. Das bestätigte auch Personalratsvorsitzende Elke Siekmann, die ihm zudem eine außergewöhnliche Begeisterung fürs Steuerrecht und »beeindruckende Fähigkeiten beim Kopfrechnen« bescheinigte.
Den neuen Vorsteher Harald Stenzel beschrieb Grigat als »Mensch der leisen Töne«, den Ruhe, Besonnenheit und viel Engagement in der Sache ebenso auszeichneten wie ehrliche Sorge um das Wohl der Beschäftigten. In Bünde habe »der begeisterte Spaziergänger« Stenzel zusätzlich zu den Aufgaben als Vorsteher die des Hauptsachgebietsleiters für Informationstechnologie wahrgenommen und damit die Bedeutung dieser Querschnittsaufgabe deutlich gemacht. Mit Ernsthaftigkeit wende sich der 51-Jährige seinen Aufgaben zu, werde aber auch für seinen leisen Humor geschätzt. So habe Stenzel in Bünde den nicht ganz ernst gemeinten Antrag eines Steuerbürgers auf die Bewilligung der Eigenheimzulage für ein weihnachtliches Lebkuchenknusperhäuschen mit einem textlich abgewandelten Bewilligungsbescheid beantwortet - und die »Eigenheimzulage« dann sofort in Form von Schokoladentalern ausgezahlt. Auch in Herford werde er für einen bürgerfreundlichen Vollzug der Steuergesetze eintreten, machte Stenzel deutlich.

Artikel vom 14.07.2006