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Krankenhaus-Ärzte verliehen Forderungen erneut Nachdruck

Zweite »aktive Mittagspause« - Streik ist derzeit kein Thema

Lübbecke (HoG). Eine »aktive Mittagspause« legten gestern erneut etliche Ärzte des Krankenhauses in Lübbecke ein. Sie wollen damit den Forderungen der Ärzteschaft in den Tarifverhandlungen Nachdruck verleihen.
Für eine Stunde zogen rund 30 Ärzte vor das Krankenhausportal zu einer »aktiven Mittagspause«, um ihre Verärgerung über die stockenden Tarifverhandlungen zu untermauern.Foto: H. Griepenstroh
Für eine Stunde versammelten sich rund 30 Mediziner vor dem Krankenhausportal, um mit Transparenten auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Wie Dr. Peter Kläs, Facharzt für Urologie am Krankenhaus Lübbecke und Sprecher der Ärzteschaft, ausführte, sei inzwischen eine Verschärfung eingetreten, »da sich in den Verhandlungen des Marburger Bundes mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VkA) nichts bewegt«. Es sei nicht einsehbar, dass Mediziner an kommunalen Krankenhäusern finanziell schlechter gestellt werden sollten, als an Universitätskliniken. Es werde ganz einfach befürchtet, das dadurch ein Ärztemangel an den kommunalen Häusern vorprogrammiert sei, da natürlich dann Stellen an Uni-Kliniken allein schon aus finanziellen Gründen deutlich lukrativer seien. Weiter beklagte Dr. Kläs den zu hohen Verwaltungsaufwand der Klinikärzte. Dadurch bleibe zu wenig Zeit für die eigentliche Arbeit am Patienten.
Die Ärzte verbrachten ganz offiziell ihre Mittagspause, die jedoch ständig vom Klingeln der Mobiltelefone unterbrochen wurde. »Natürlich ist die Versorgung der Patienten absolut vorrangig«, so Dr. Kläs. Außerdem sei die Aussenaktion mit der Krankenhaus-verwaltung abgesprochen.
Einen vom Marburger Bund auch für das Krankenhaus Lübbecke für den 19. Juli angekündigten Streik wollte der Urologe so nicht im Raum stehen lassen. »Streik ist für uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Thema«.

Artikel vom 14.07.2006