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Große Worte von Klinsis »kleinen Kollegen«

Trainer aus der Region äußern ihre Meinungen zum Rücktritt des Bundestrainers

Von Janina Kröger
Kreis Paderborn (WV). Der Rücktritt von Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann stößt in der Paderborner Trainer-Landschaft kreisweit auf unterschiedliches Echo. Die »kleinen Kollegen« von Bundestrainer Klinsmann äußerten sich gestern in einer WV-Umfrage.

Roger Schmidt, 39, Oberligist Delbrücker SC:
Ich bin nicht unbedingt ein großer Freund von Klinsmann. Ich halte es für übertrieben, wie er mittlerweile dargestellt wird, wobei er sicherlich gute Sachen gemacht hat. Der Rücktritt ist allein seine Entscheidung. Allerdings finde ich die Begründung, er wolle spätere Kritik vermeiden, unverständlich. Misserfolge und Kritik gehören wie auch Euphorie einfach zum Fußball.
Stefan Weiß, 33, Landesligist Hövelhofer SV:
Das ist schade. Er hat etwas bewegt, die deutsche Mannschaft erst zu einem richtigen Team gemacht. Außerdem hat er das Team deutlich verjüngt, jüngeren Spielern eine Chance gegeben. Damit hatte er Erfolg.
Ralf Brake, 40, Bezirksligist Wünnenberg/Leiberg:
Der Rücktritt ist schade für den deutschen Fußball, aber ich habe damit gerechnet. Klinsmann denkt, so eine WM sei nicht mehr zu toppen, will es also nicht mehr versuchen. Er hat sich nie um die Meinung anderer gekümmert, sein Ding gemacht. Das war gut so.
Didi Wedegärtner, Kreisligist SV 21 Büren:
Überrascht kann man nicht sein, ich bin es zumindest nicht. Ich hatte zwar gehofft, er macht weiter, aber er hat eine vollkommen verständliche, souveräne Entscheidung getroffen. Die Nachfolge von Löw ist für mich als logische Konsequenz zu sehen.
Manfred Geppert, 52, A-Junioren SC Paderborn 07:
Das ist ein ganz normaler Übergang, nichts Dramatisches. Klinsmann wird seine Gründe haben. Ohne ihn wird der Fußball sicher nicht zugrunde gehen. Es gibt viele gute Trainer in Deutschland.
Axel Röper, 30, A-Ligist SuS Boke:
Es ist schade, aber auch zu verstehen. Jürgen Klinsmann hat sich gemerkt, wie viel Kritik vor der WM geleistet wurde. Das will er nicht noch einmal. Die Aussage, er trete aus familiären Gründen zurück, halte ich für einen Vorwand.

Artikel vom 13.07.2006